Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutsche Erstaufführung: "Alice im Wunderland" eröffnet die BallettFestwoche 2017 des Bayerische StaatsballettsDeutsche Erstaufführung: "Alice im Wunderland" eröffnet die BallettFestwoche...Deutsche Erstaufführung:...

Deutsche Erstaufführung: "Alice im Wunderland" eröffnet die BallettFestwoche 2017 des Bayerische Staatsballetts

Premiere Mo 03.04.17, 19.00 Uhr im Nationaltheater München. -----

Wie in der literarischen Vorlage von Lewis Carroll begibt sich die tanzende Alice auf eine Reise durch eine wundersame Traumwelt: Mit dabei sind die berühmte Herzkönigin, tanzende Spielkarten und viele andere Kuriositäten.

Alice, deren Mutter den Dichter zum Tee geladen hat, verschwindet ganz plötzlich in eine Traumwelt hinter der Wirklichkeit. Sie begegnet auf ihren Abenteuern einer ganzen Reihe von seltsamen Charakteren: Der berühmten Herzkönigin, die eine urkomische Variante des Rosen-Adagios aus Dornröschen zum Besten gibt, aber auch tanzenden Spielkarten, einer biegsamen Raupe und dem steppenden verrückten Hutmacher. Als Höhepunkt tanzen Alice und der Herzbube einen zarten Liebes Pas de deux von atemberaubender Schönheit.

Daneben finden sich die bekannt boshaften Charaktere und gruseligen Orte, die der Geschichte den richtigen Drive geben und in der berühmten Kindergeschichte von Lewis Carroll und in Wheeldons Ballett so richtig ihr Unwesen treiben: Eine alptraumhafte Küche, eine auf unheimliche Weise körperlose Grinsekatze und die verrückte Tee-Party.

Auf eindrückliche Weise kombiniert der Choreograph für seine Figuren unterschiedliche Tanzstile und zitiert bekannte Passagen der Ballettgeschichte. So gibt die berühmte Herzkönigin beispielsweise eine komische Variante des Rosen-Adagios aus Dornröschen zum Besten.

Christopher Wheeldon kreierte Alice im Wunderland im Jahre 2011 als Koproduktion für das Royal Ballet in London und das National Ballet of Canada in Toronto. Das Ballett wurde 2011 als Explosion von Farbe, Bühnenmagie und choreographischem Einfallsreichtum uraufgeführt. Als erstes abendfüllendes Werk beim Royal Ballet nach fast 20 Jahren, wurde es sofort ein Hit, der bis heute das Haus zum Toben bringt. Joby Talbots Musik kombiniert zeitgenössische Klangwelten mit Melodien, die an das klassische Ballett des 19. Jahrhunderts erinnern, witzig, schnell und tänzerisch. Bob Crowleys ausgelassen einfallsreiche Bühnen-Fantasiewelten, Kostüme, Puppen und Projektionen lassen die Vorstellung vom Wunderland wundervolle Wirklichkeit werden.

Im Aufbau folgt das Ballett weitgehend Carrolls "nonsens"-Erzählung aus dem Jahre 1865: Alice verschwindet auf einer Gartenparty gemeinsam mit einem weißen Kaninchen in einem Tunnel und findet sich an dessen Ende plötzlich im Wunderland wieder. Dort begegnet sie unter anderem einer körperlosen Grinsekatze und einem steppenden Hutmacher und erlebt die verrücktesten Dinge. Die abenteuerliche Reise durch das Wunderland endet schließlich in einem Tumult, nach dem sie wieder erwacht und erkennt, dass alles nur ein Traum war.

Bitte finden Sie hier eine ausführliche Inhaltsangabe.

Gemeinsam mit seinem Team aus Librettist Nicholas Wright, Bühnen- und Kostümbildner Bob Crowley, Puppenspieler Toby Olié, den Videokünstlern Jon Driscoll und Gemma Carrington, Lichtdesignerin Natasha Katz sowie Magier Paul Kieve, der für die Zaubertricks in den Harry Potter-Filmen internationale Bekanntheit erlangte, entwarf Christopher Wheeldon für Carolls fantastische Erzählung ein äußerst effektvolles Bühnengeschehen. Nicht umsonst gilt das Handlungsballett mit seiner farbenfrohen Ausstattung und seinen fantasievollen Videoprojektionen bis heute als eines der aufwendigsten und erfolgreichsten Ballette der jüngeren Vergangenheit. Auch die Musik unterstützt den choreographischen Ideenreichtum: Die Komposition Joby Talbots verbindet zeitgenössische Klangwelten mit witzigen und oft sehr schnellen Melodien. Die Instrumentierung ist so umfangreich, dass der Orchestergraben des Nationaltheaters sogar um die Proszeniumslogen erweitert werden muss.

In Alice in Wunderland wird mit knapp 60 Tänzern fast das ganze Ensemble des Staatsballetts auf der Bühne zu sehen sein. Die Titelpartie tanzen im Wechsel Ivy Amista, Maria Shirinkina, Ksenia Ryzhkova und Elizaveta Kruteleva. Die Herzbuben an ihrer Seite verkörpern Osiel Gouneo, Vladimir Shklyarov, Jonah Cook und Alexey Popov. Jonah Cook studiert gemeinsam mit Dustin Klein und Gianmarco Romano auch die Partie des Hutmachers ein. In der Doppelrolle Lewis Carroll/weißes Kaninchen sind unter anderem Javier Amo und Tigran Mikayelyan zu sehen. Die gefürchtete Herzkönigin wird von Séverine Ferrolier, Prisca Zeisel und Luiza Bernardes Bertho verkörpert. Unterstützung erhält die Compagnie des Staatsballetts zudem von den Studierenden der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München, die die umfangreiche Besetzung ergänzen werden. Das Bayerische Staatsorchester wird von Myron Romanul geleitet.

Als Eröffnungspremiere der diesjährigen BallettFestwoche zeigt das Bayerische Staatsballett mit Alice im Wunderland ein modernes Handlungsballett, das aufgrund seines choreographischen Einfallsreichtums und seiner fantasievollen Bühnenausstattung rasch den Beinamen 'Musical unter den Balletten' erhalten hat. Nach einjähriger Vorbereitung und intensiver zweimonatiger Probenzeit mit Ballettmeistern aus London und Toronto feiert Alice im Wunderland am 3. April deutsche Erstaufführung im Nationaltheater. Choreograph Christopher Wheeldon selbst wird kurz vor der Münchner Premiere die Endproben leiten.

Weitere Vorstellungen

Di 04.04.17, 19.00 Uhr

Do 20.04.17, 19.30 Uhr

So 23.04.17, 19.30 Uhr

Fr 28.04.17, 19.30 Uhr

So 30.04.17, 14.30 Uhr

So 30.04.17, 19.30 Uhr

Do 04.05.17, 19.30 Uhr

Fr 19.05.17, 19.30 Uhr

Mo 29.05.17, 19.30 Uhr

Fr 16.06.17, 19.30 Uhr

Mo 03.07.17, 19.30 Uhr

Nationaltheater

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 23 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

BEWEGENDE VERBINDUNGEN -- Neue CD: Mozarts "Requiem" mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter Manfred Honeck

Ungewöhnliche Kombinationen finden sich auf dieser neuen CD von Manfred Honeck und dem Pittsburgh Symphony Orchestra. Wolfgang Amadeus Mozarts "Requiem" wird mit meditativem Glockenläuten,…

Von: ALEXANDER WALTHER

BEWEGENDE HARMONIEN - Neue CD "Nutcracker Unwrapped" mit Asya Fateyeva bei Berlin Classics

Im Zentrum des Albums steht das titelgebende Werk "Nuts, Crackers and Borrowed Pieces". Es handelt sich um ein brandneues Arrangement des Tschaikowsky-Klassikers "Nussknacker", das der renommierte…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE SELBSTBEFREIUNG DER SUSANNA -- Opernperformance "Sancta" von Florentina Holzinger in der Staatsoper STUTTGART

Es war die letzte Vorstellung in dieser Saison. Paul Hindemiths einaktige Oper "Sancta Susanna" aus dem Jahre 1922 zeigt, wie eine Nonne brutale Bestrafung durch ihre sexuelle Selbstbestimmung…

Von: ALEXANDER WALTHER

KONZENTRIERTE HANDLUNG AUF DEN PUNKT GEBRACHT -- Wiederaufnahme "Der Idiot" von Dostojewskij im Theater Atelier STUTTGART

In der Inszenierung von Vladislav Grakovskiy erlebte "Der Idiot" nach Fjodor Dostojewskij seine Wiederaufnahme. Der 26-jährige Fürst Lew Myschkin kehrt nach einem fünfjährigen Aufenthalt in einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

GRABGESANG ALS PARODIE -- SWR Symphonieorchester unter Pierre Bleuse mit Sol Gabetta (Cello) in der Liederhalle/STUTTGART

Unter der einfühlsamen Leitung von Pierre Bleuse stürzte sich das konzentriert musizierende SWR Symphonieorchester gleich zu Beginn in ein Abenteuer. "Tune and Retune II" für Orchester von Francesca…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche