Zeitgleich treffen Mark und Lisa sich in einem Hotelzimmer zu zwanglosem Sex, dem Lisas Vorgeschichte aber eine ungeahnte Richtung gibt. Parallel dazu wartet Jonathan in einem verlassenen Hangar auf die Ankunft eines gekauften Kindes aus Fernost und wird dabei von der skrupellosen Sian einem quälenden Kreuzverhör unterzogen.
„Wastwater“ – das ist der Name eines Sees hoch im Norden von England, im Lake District. Der tiefste See in England. „Wastwater“, sagt der britische Dramatiker Simon Stephens, „ist durch seine Tiefe definiert und auch durch die Tatsache, dass er verborgen liegt unter dem Schatten von Gebirgsgeröll. Er liegt nie ganz im Tageslicht, immer ist da irgendwo Schatten und Dunkelheit. Er ist eine passende Metapher für Dunkelheit und Tiefe in einer Welt, die still erscheint.“ Simon Stephens, der in seinen Dramen die Leere und Gewalt menschlicher Beziehungen untersucht, hat sein neues Stück nach diesem See benannt. Ein Gemälde dieses Sees schmückte das Wohnzimmer seiner Großeltern, es war das Lieblingsgemälde seines Großvaters, der vor zwanzig Jahren verstarb.
Simon Stephens, geboren 1971 in Stockport/South Manchester, ist einer der wichtigsten englischen Dramatiker der Gegenwart. Mit seinen vielfach ausgezeichneten Stücken „Reiher“ (2001), „Port“ (2002), „Am Strand der weiten Welt“ (2005), „Motortown“ (2006), „Pornographie“ (2007), „Punk Rock“ (2008) und zuletzt „Three Kingdoms“ (2011) hat er seit Jahren international Erfolg. „Wastwater“, uraufgeführt im April letzten Jahres in der Regie von Katie Mitchell am Londoner Royal Court Theatre, zu sehen als Gastspiel bei den Wiener Festwochen 2011, begeisterte das Publikum und wurde in der aktuellen Kritikerumfrage von Theater heute zum besten ausländische Stück des Jahres gewählt.
deutsch von Barbara Christ
Es spielen Pauline Knof, Anja Laïs, Christoph Luser, Carlo Ljubek, Judith Rosmair und Martin Reinke
Regie: Dieter Giesing,
Bühne: Kathrin Nottrodt,
Kostüme: Esther Bialas,
Musik: Jörg Gollasch,
Dramaturgie: Jan Hein
Weitere Vorstellungen am 7., 10., 12., 15., 16., 17. und 18. April 2012 (zum vorläufig letzten Mal)