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Deutsche Oper am Rhein: „Der feurige Engel“ von Sergej Prokofjew im Opernhaus Düsseldorf

Premiere am Samstag, 13. Juni 2015, um 19.30 Uhr. -----

Die Oper des russischen Komponisten Sergej Prokofjew erzählt die Geschichte einer von Dämonen verfolgten Frau, die mit Besessenheit einen Engel liebt. Ruprecht wird Zeuge von Renatas mystischen Anfällen und gerät in den Bann der ekstatischen Frau. Gemeinsam mit ihr begibt er sich auf eine abenteuerliche Suche nach der irdischen Verkörperung ihres Phantoms.

Um Teufelsspuk, Mystizismus, erotische Obsessionen und Wahnsinn kreist Sergej Prokofjews Oper „Der feurige Engel“. Heute würde man darin den Stoff für Mystery Stories oder Psychothriller vermuten. Doch der 1908 erschie­nene Roman von Walerie Brjussow führt in die Welt der russischen Symbolisten und ihrer grenzüber­schreitenden Obsessionen. Die „orgiastische Finsternis“ des Romans inspirierte Prokofjew zu einer Musik, die zu dem Unbändig­sten, Emphatischsten und Eindringlichsten gehört, was er je komponiert hat.

Zur Aufführung kommt sie mit den Düsseldorfer Symphonikern und dem Chor der Deutschen Oper am Rhein unter der Leitung von Wen-Pin Chien. Die Hauptpartien singen Boris Statsenko (Ruprecht) und Svetlana Sozdateleva (Renata), die für die eindrucksvolle Gestaltung dieser Partie an der Komischen Oper Berlin für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2014 nominiert wurde.

Während Brujssows Roman im Mittelalter spielt, verortet das Regieteam den „Fall Renata“ in der Entstehungszeit der Oper Mitte der 50er Jahre. „Im Mittelalter hätte man eine Frau wie Renata als Hexe verbrannt. Heute würde man bei ihr aufgestaute und unterdrückte Triebenergien diagnostizieren, die zu Wahnvorstellungen und damit zu einem Krankheitszustand führen, den man ‚behandeln‘ muss“, sagt Immo Karaman. Folglich begegnet man den Protagonisten in einer Heilanstalt, in der Renata dem Tabu der Sexualität sinnliche Energie entgegensetzt und sich so gegen Apathie, Sprachlosigkeit und Entfremdung in einer gottlosen Gesellschaft wehrt. Dadurch wird sie zu einem Störfaktor und denjenigen, die sie zu beurteilen haben, noch rätselhafter. Durch Renata entsteht ein Labyrinth, in dem auch die sie umgebenden Menschen, die sie gleichermaßen tatentschlossen wie verrückt erleben, die Orientierung verlieren.

In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln

MUSIKALISCHE LEITUNG Wen-Pin Chien

INSZENIERUNG Immo Karaman

BÜHNE Aida Guardia, Immo Karaman

KOSTÜME UND CHOREOGRAPHIE Fabian Posca

CHORLEITUNG Christoph Kurig

LICHT Volker Weinhart

DRAMATURGIE Hella Bartnig

RUPRECHT Boris Statsenko

RENATA Svetlana Sozdateleva

WAHRSAGERIN Renée Morloc

ÄBTISSIN Susan Maclean

DOKTOR AGRIPPA VON NETTESHEIM / MEPHISTO Sergej Khomov

DOKTOR FAUST Sami Luttinen

JACOB GLOCK Florian Simson

MATHIAS Torben Jürgens

EXORZIST / GRAF HEINRICH Jens Larsen

ZWEI JUNGE NONNEN Eva Bodorová, Stephanie Lesch

DREI ASSISTENTEN Bo-Hyeon Mun, Manfred Klee, Clemens Begritsch

DREI ZUSCHAUER Volker Philippi, Ortwin Rave, Karl Thomas Schneider

INSASSEN UND PERSONAL DER HEILANSTALT / NONNEN Anna Maldonado, Joeri Burger, Photini Meletiadis, Ulrich Kupas, Francesco Pedone

EIN JUNGE Gregor Krosigk

CHOR Chor der Deutschen Oper am Rhein

ORCHESTER Düsseldorfer Symphoniker

„Der feurige Engel“ im Opernhaus Düsseldorf:

Sa 13.06. – 19.30 Uhr | Sa 20.06. – 19.30 Uhr | Mi 24.06. – 19.30 Uhr |

Fr 26.06 – 19.30 Uhr | So 28.06. – 15.00 Uhr | Wiederaufnahme: Fr 16.10. – 19.30 Uhr

Dauer ca. 2¼ Stunden, eine Pause

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