Ihr besorgter Vater klagt vor dem Gericht, der Graf habe seine Tochter verhext und verführt. Der aber wird freigesprochen, denn Käthchen, so der Richterspruch, handele aus freiem Willen. Zwar fühlt sich auch der Graf zu Käthchen hingezogen, doch der Standesunterschied verbietet eine Liebe zwischen den beiden. Außerdem hatte einst ein Engel dem Grafen in einem Traum verheißen, er werde die Tochter eines Kaisers heiraten. Alles deutet darauf hin, dass sich dieser Traum in der Beziehung zu Kunigunde von Thurneck erfülle, deshalb stört das merkwürdige Käthchen und wird fortgejagt. Doch gegen alle Widerstände folgt sie unbeirrt der Stimme ihres Herzens. Entgegen allen gesellschaftlichen Konventionen lebt sie ihren Traum im Glauben an den Geliebten – unerschütterlich und deshalb so fremd und verstörend für andere. Käthchens bedingungslose Hinwendung zum Gefühl lässt sich nicht mit Logik begründen.
»Ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint«, fragte sich einst Kleist in einem Brief an Wilhelmine von Zenge. In diesem märchenhaften Stück wird der Traum schließlich wirklicher als die
Wirklichkeit. Die Wahrheit, so scheint es, liegt im Traum.
Regie: Roger Vontobel,
Bühne: Claudia Rohner,
Kostüme: Heide Kastler,
Video: Immanuel Heidrich,
Choreinstudierung: Marc Aisenbrey,
Dramaturgie: Stephanie Lubbe, Eva-Maria Voigtländer,
Licht: Annette ter Meulen.
Es spielen: Marco Albrecht, Guntram Brattia, Irene Kugler, Lukas Holzhausen, Julia Nachtmann, Michael Prelle, Aleksandar Radenković, Jana Schulz, Tristan Seith sowie Pina Bergemann, Benedikt Greiner, Rüdiger Hauffe, Arash Hosseinkhani Marandi, Wiebke Mollenhauer, Anton Pleva, Marie Sophie Seiser, Lisa Stiegler (Hochschule für Musik und Theater Hamburg).
Donnerstag, 28.5., 20 Uhr / Großes Haus
Weitere Vorstellungen: 1., 8. und 13.6.
Eintrittspreis: 11-55 €
Karten: Telefon 0 40.24 87 13 (Mo.-Sa., 10-19 Uhr) oder online unter www.schauspielhaus.de