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Deutschsprachige Erstaufführung: "Die Panik" Rafael Spregelburd in München

Premiere am 13. Januar 2007 im Werkraum der Kammerspiele.

"Die Panik" ist der fünfte Teil eines siebenteiligen Zyklus über die modernen Äquivalente der klassischen Todsünden und vereint Kriminalstück und schrille Familiensoap, Horroratmosphären und eine Melodramatik, die in ihren verwobenen Beziehungskonstellationen und ihrer emotionalen Überspanntheit an Almodovar-Filme erinnert.

Emilio wurde in der Wohnung seiner Geliebten tot aufgefunden. Seine Adoptivmutter und spätere Ehefrau Lourdes macht sich mit ihren Kindern Jessica und Guido auf die Suche nach dem Schlüssel von Emilios Bankschließfach. Ihre verzweifelte Odyssee führt über die Chefin der Bank, das hellseherische Medium Susana Lastri, den Familientherapeuten, zu einer exaltierten Party und schlingert schließlich in die seltsam inhaltslose Choreografie der Tanzchoryphäe Elyse Bernard. Dort tanzt Tochter Jessica mit. In der Choreografie bekommen die Toten plötzlich Präsenz und ergänzen die Handlungen der Lebenden. Spregelburd wirft mit Panik Funken in ein Zwischenreich der Ang st: Die Toten fürchten sich vor dem Moment, in dem sie ihr Tot-Sein erkennen, die Lebenden fürchten sich einfach vor allem.

Patrick Wengenroth Jahrgang 1976, der an den Kammerspielen bereits im Rahmen des Projektes "Santo Subito" und des Themenwochenendes "Du sollst nicht sparen" gearbeitet hat, inszeniert erstmals im Werkraum. Er hat "Die Panik" für den Suhrkamp-Verlag aus dem Spanischen ins Deutsche übersetzt.

Rafael Spregelburd 1970 in Buenos Aires geboren, studierte an der Fakultät für Philosophie und Literatur der Universität von Buenos Aires, die er 1996 verließ, um sich ausschließlich dem Theater zuzuwenden. Er begann zunächst als Schauspieler, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seit 1995 inszeniert Rafael Spregelburd zumeist seine eigenen Stücke, für die er vielfach ausgezeichnet wurde.

Regie  Patrick Wengenroth
Bühne  Mascha Mazur
Kostüme  Gunna Meyer
Dramaturgie  Ruth Feindel
Choreografie  Anne Retzlaff
Licht  Christian Mahrla

Lourdes Grynberg, MutterCornelia Kempers
 
Jessica Sosa, Tochter von LurdesTabea Bettin
 
Guido Sosa, Sohn von LourdesLasse Myhr
 
Emilio Sebrjakovich, toter VaterJochen Noch
 
Cecilia Roviro, BankchefinCristin König
 
Susanna Lastri, Medium 
 
Elyse Bernard, Choreographin 
 
Regina, Geliebte von Emilio 
 
Rosa Lozano, ImmobilienmaklerinAnna Böger
 
Roxana, Sekretärin der Bankchefin 
 
Ursula, falsche Transe 
 
Marcia, eingewechselte Tänzerin 
 
TherapeutRené Dumont
 
Anabel, Tänzerin mit ProblemenSarah Sanders
 
Melina Trelles, Strafvollzugsbeamtin 
 
Betiana, TänzerinAnne Schramm
 
Dudi, TänzerinAnne Retzlaff
 
 

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