Gerade hat er noch seinem gekündigten Kollegen geholfen und ihm sein Erspartes geliehen, da braucht seine Tochter dringend die Unterstützung ihrer Eltern, um ihr geplantes Auslandsstudium
aufnehmen zu können. Geld benötigt auch der bettlägerige Großvater, dessen kleine Stadtwohnung eine horrend hohe Miete kostet. Was könnte die Lösung der finanziellen Probleme sein? Wie lange kann man auf Kredit leben und wen könnte man noch anpumpen? Etwa den ausländischen Altenpfleger, der mit seinem geringen Verdienst seinem Sohn eine Fußballkarriere ermöglichen will?
Der katalanische Dramatiker Sergi Belbel hat ein Stück über scheinbar ganz normale Menschen aus der breiten Mitte der Gesellschaft geschrieben, deren Gewissheiten plötzlich ins Taumeln geraten. Wie gehen wir mit Lebensträumen um, die sich als Zwangsvorstellungen entpuppen? Und wo liegt das Abseits? Immer wieder lässt Belbel in surrealen Szenen die Gewalt und Verzweiflung spürbar werden, die das brüchige Durchschnittsleben seiner Figuren grundieren.
Belbel gilt als einer der wichtigsten katalanischen Dramatiker der Gegenwart. 1996 erhielt er den spanischen Nationalpreis für dramatische Literatur. Viele seiner Stücke wie Liebkosungen oder Nach dem Regen wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Regie führt Peter Staatsmann, dessen Inszenierung von Molières Der Menschenfeind weiterhin auf dem Spielplan steht.
Aus dem Katalanischen von Klaus Laabs
Christian Weise (Regie)
Julia Oschatz (Ausstattung)
Elisa Liepsch (Dramaturgie)
Bahadir Hamdemir (Video)
Sebastián Arranz* (Musik)
mit anette straube, rahel weiss; thomas büchel, bernd lange, smoking joe..
weitere vorstellungen:
sonntag, 23.09.2012 / 20.00 uhr
freitag, 28.09.2012 / 20.00 uhr