Als »einmalige Betriebspanne« hatte er zunächst das Grauen des Nationalsozialismus, danach die Verfolgung des Stalinismus überlebt. Doch erst die Wende 1990 lässt B. endgültig vor dem Leben kapitulieren. Neun Jahre nach seinem Selbstmord beginnt sein Freund Keserü, gleichzeitig auch B.s Lektor, mit einer Spurensuche. In B.s Nachlass findet er ein Theaterstück mit dem Titel »Liquidation«. In erschreckender Genauigkeit nimmt es die Ereignisse nach B.s Selbstmord vorweg, gleichzeitig hofft Keserü darin Hinweise auf ein verschollenes Manuskript zu finden: B.s großes Werk, seinen »Lebensroman«.
Imre Kertész’ »Liquidation« ist ein Roman über das Leben nach dem Überleben, der in seiner Klarheit und Brillanz eine Art Summe seines Werks darstellt. Gerade Kertész’ Versuch, für das Unsagbare eine Sprache und für das Unfassbare eine Form zu finden, macht für die zweifache »Nestroy«-Theaterpreisträgerin Stephanie Mohr die besondere Faszination und große Herausforderung des Autors aus. »Liquidation« ist ihre erste Regiearbeit am Schauspiel Frankfurt und gleichzeitig ihre erste Auseinandersetzung mit dem Werk von Imre Kertész.
Der Roman »Liquidation« von Imre Kertesz ist im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen.
Regie Stephanie Mohr
Bühne Miriam Busch
Kostüme Nini von Selzam
Musik Wolfgang Schlögl
Dramaturgie Michael Billenkamp
Mit Linda Pöppel (Sára), Sabine Waibel (Judit); Wolfgang Michael (Bé), Till Weinheimer (Keserű), Max Mayer (Kűrti / Kommissar), Hanns Jörg Krumpholz (Dr. Obláth / Ádám).
Am 14./15./24./30. November 1. Dezember