Kann es einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz geben und verträgt sich dieser mit dem Narzißmus des Rock'n'Roll?
Eine aufregende Revue aus der bewegten Zeit der 60er und 70er Jahre.
Sehnsucht nach Veränderung, Ausdruck eines rebellischen Lebensgefühls, auch Sex & Drugs: dafür steht der Rock’n’Roll. Wir schreiben das Jahr 1968. Die Welt ist in Aufruhr, begleitet vom Sound der Rolling Stones, von Pink Floyd, Syd Barrett oder Bob Dylan. Jan, ein junger Exil-Tscheche und begeisterter Rock-Fan, ist nach Cambridge gekommen, um bei dem unerschütterlich auf die kommunistische Weltrevolution schwörenden Professor Max Morrow Philosophie zu studieren.
Während in der Tschechoslowakei, niedergewalzt durch die sowjetischen Panzer, der Prager Frühling zu Ende geht, kehrt Jan in seine Heimatstadt Prag zurück, arglos seiner Rock 'n' Roll-Leidenschaft hingegeben und mittlerweile auch Fan der tschechischen Band Plastic People of the Universe. Hineingerissen in den Strudel der Ereignisse, wird Jan schnell gezwungen, Stellung zu beziehen. Das Tauziehen um Rock 'n' Roll als Lebensform, wegen seines anarchistischen und die Freiheit des Individuums proklamierenden Charakters, dem Prager Regime ein ganz besonderer Dorn im Auge, bildet von nun an den roten Faden der Handlung.
Das Auftrittsverbot der Plastic People of the Universe, 1976, Václav Havels Protestaktion und die Gründung der Charta 77, zerstören endgültig Jans private kleine Welt, seine
Rock 'n' Roll-Nische. Seine Wohnung wird vom Geheimdienst durchsucht, seine geliebte Plattensammlung zerschlagen, er selber kommt für Monate in Haft. Derweil philosophiert sein alter Lehrer Max in Cambridge weiter über die verpaßten Chancen der Oktoberrevolution ...
ROCK’N’ROLL ist die elektrisierende Verschmelzung von Romantik und Revolution. Eine faszinierende Palette der Leidenschaften, intellektuell und sinnlich zugleich, deren Farben erst 1990, dem Jahr der Samtenen Revolution, der der Fall des Eisernen Vorhangs folgte, zu einem versöhnlichen Bild verschmelzen.
30 Jahre nach der Formulierung des tschechischen Widerstandes in der Charta 77 hat Tom Stoppard das Stück dem unermüdlichen Kämpfer für Menschenrechte und Freiheit, Václav Havel, gewidmet.
ROCK'N'ROLL hat den Preis der Londoner Theaterkritik, den Evening Standard Award, als "Best Play 2006" erhalten. Zur Uraufführung im Juni 2006 am Royal Court Theatre waren Václav Havel und Mick Jagger erschienen. Die Aufführung wurde ins Londoner West End transferiert, wo sie am Duke of York’s Theatre seit sechs Monaten läuft und noch bis Ende Februar zu sehen ist.
18. Januar 2007: ROCK'N'ROLL ist nominiert für die Laurence Olivier Awards 2007, u.a. in den Kategorien "Best New Play", "Best Actress" (Sinead Cusack) und "Best Actor" (Rufus Sewell).
30. Januar 2007: Bei den Critics’ Circle Theatre Awards 2007 gewinnt ROCK'N'ROLL in der Kategorie "Best New Play". Rufus Sewell wird als "Best Actor" ausgezeichnet.
mit Jürgen Heinrich,
Markus Gertken,
Joana Schümer,
Christina Athenstädt, Elisabeth Baulitz,
Nikolaus Gröbe, Christoph Hemrich,
Friedrich Mücke, Katja Sieder,
Debora Weigert, Bruno Winzen
Regie Antoine Uitdehaag
Bühnenbild Tom Schenk
Kostüme Ann Poppel
Eine Produktion des Renaissance-Theaters Berlin
in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Premiere am Renaissance-Theater Berlin
am 13. Mai 2007
Im Anschluß an die Vorstellung am 17. Juni 2007 findet ein Publikumsgespräch statt.
Premiere bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen
am 30. Mai 2007