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„Die BABYDIKTATORIN der Kunst „Scarlettierbaby“ im „Platinschmuckkästchen“ der SAALREVOLUTION, SÜSS.“

Am 10. Februar 2008 um 11.30 Uhr tritt auf der Bühne des Berliner Renaissance-Theaters der allround artist und agent provocateur der Berliner und internationalen Kunstszene auf: Jonathan Meese.

Mit einer Lecture-Performance unter dem (verkürzten) Titel „Die BABYDIKTATORIN der Kunst „Scarlettierbaby“ im „Platinschmuckkästchen“ der SAALREVOLUTION, SÜSS.“ begibt sich der 37-jährige Künstler in ein insistentes Spiel mit dem Publikum. Die (Alb)traumfiguren der Geschichte, Trümmer, Mythen und Sedimentschichten werden von ihm aufgewühlt und dem Publikum entgegen geworfen. Seine Botschaft ist: Widerstand gegen die Diktatoren und Freies Spiel der Kunst, Freiheit von Interpretationszwang.

Er gilt als Shooting-Star der internationalen Kunstszene: Jonathan Meese. Und seine Werke, Aktionen und Performances sorgen welt-weit für Furore. Die raumgreifenden Installationen setzt er mit dem jeweiligen Ort in Beziehung und experimentiert dabei mit der Vielstimmigkeit der unterschiedlichen Medien Malerei, Video, Bühnenbild und unterschiedlichsten Materialien. Er arbeitet mit einer unerhörten Schnelligkeit und Intensität, ungeheuer produktiv, rauschhaft. Spielend »wie ein Tierbaby«, so Meese, schleudert er die Trümmer der Geschichte und ihre nicht totzukriegenden (Alb)traumbilder aus Kunst, Politik und Geschichte um sich. Stalin, Hitler, Nietzsche, Marx, Wagner, Saint Just, Hagen von Tronje, vor allem aber die großen Helden der Filmgeschichte, der mordende Caligula, Spartacus, Zardoz – das sind die Figuren, die seinen Kosmos bevölkern. Er mutet uns Zuschauern allerlei zu, aber nicht aus Lust am Irrationalen, sondern um uns stark und widerstandsfähig gegen die Diktatoren zu machen. Gegen den Interpretationszwang fordert er Neutralität und Hermetik und fordert dazu auf, die Bilder, die da sind, zuzulassen. Es geht nicht ums Verstehen, weil es nichts zu verstehen gibt. Meeses Lecture-Performances sind nicht laut, sondern intelligent, insistent und spielen mit den Trümmern, Mythen und Sedimentschichten Berlins. Theatralische Parforceritte, die umso aufregender sind, je größer der Widerstand ist, der ihm entgegenschlägt. Jonathan Meese, 1970 in Tokio geboren, lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin.

Der unorthodoxe und bewusst allen Kategorien ausweichende Künstler, dessen Projekte immer stärkere internationale Aufmerksamkeit erwecken, beendet die Reihe Berliner Lektionen der Berliner Festspiele.

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