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"Die Entführung aus dem Serail" von Mozart in Augsburg

PREMIERE: 06.01.2008 um 18.00 Uhr

 

Mozarts 1782 im Wiener Burgtheater uraufgeführte „Türkenoper“ griff ein Modethema der Zeit auf: Die Verschleppung von Europäern und Europäerinnen in einen türkischen Harem.

In seinem Wechsel von Dialogszenen und musikalischen Nummern gelingt es Mozarts Singspiel, in der Wahrhaftigkeit und psychologischen Ausdeutung der Charaktere weit über jedes Klischee hinaus zu gelangen. Dies gilt für alle Personen des Stücks: für die vier Europäer Konstanze, Belmonte, Blonde und Pedrillo ebenso wie für Osmin und den Bassa Selim. Jenseits jeder vordergründigen Aktualisierung lässt sich Die Entführung aus dem Serail als Parabel auf die Situation des Fremdseins, des Verlustes scheinbar sicherer kultureller und damit auch emotionaler Verbindlichkeiten verstehen. In der Fremde auf sich selbst zurückgeworfen, ist alles ungewiss, selbst auch ob die Liebe letzte Sicherheit zu geben vermag.

Tatjana Gürbaca machte in den letzten Jahren mit Inszenierungen wie Mavra an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Hoffmanns Erzählungen und Rigoletto an der Oper Graz, Mazeppa am Opernhaus Bern oder Così fan tutte in Luzern auf sich aufmerksam. In der Saison 2007/08 wird sie an der Deutschen Oper Berlin Der fliegende Holländer inszenieren. Sie arbeitet erstmals in Augsburg.

Musikalische Leitung: Kevin John Edusei

Inszenierung: Tatjana Gürbaca

Bühnenbild und Kostüme: Sigi Colpe

Choreinstudierung: Karl Andreas Mehling

Dramaturgie: Ralf Waldschmidt

 

Selim, Bassa: Frank Siebenschuh

Konstanze: Sophia Brommer

Blonde: Anja Metzger

Belmonte: Seung-Hyun Kim

Pedrillo: Roman Payer

Osmin: Per Bach Nissen

 

Chor des Theater Augsburg

Philharmonisches Orchester Augsburg

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