Seitdem sinnt Falke auf Rache. Seine Stunde schlägt, als Eisenstein wegen Beamtenbeleidigung für ein paar Tage ins Gefängnis muss: Just für den Abend seines Haftantritts lädt er ihn zu einem Silvesterfest beim bulgarischen Handelsattaché Orlofsky ein. Und Eisenstein, immer auf der Suche nach kleinen außerehelichen Vergnügungen, will diese Party unter keinen Umständen verpassen. Er nimmt von seiner Gattin Rosalinde Abschied, die ihren Gemahl ins Gefängnis ziehen lässt, jedoch nur, um ihrerseits freie Bahn für ihren ehemaligen Gesangslehrer und heimlichen Liebhaber Alfred zu haben. Schnell wird noch der Haushaltshilfe Adele freigegeben, damit die leidenschaftliche Zweisamkeit durch nichts gestört werde. Doch Alfred wird prompt an Eisensteins Stelle verhaftet. In der Zwischenzeit feiert der, maskiert und ausgelassen, bei Orlofsky und erliegt im Wodkarausch der allgemeinen Verbrüderung.
Doch nicht nur Eisenstein amüsiert sich blendend: Rosalinde taucht im Kostüm einer ungarischen Soubrette auf, Adele gefällt sich in der Rolle einer angehenden Schauspielerin und auch Gefängnisdirektor Frank mischt sich – natürlich inkognito – unters Volk. Und im Hintergrund zieht unbemerkt Falke die Fäden...
Die Fledermaus gilt als Nonplusultra der Wiener Operette. Michael Schottenbergs Bearbeitung lehnt sich an die komödiantische Erzähltradition eines Feydeau oder Labiche an und räumt so dem Schauspiel einen gleichrangigen Stellenwert neben der Musik ein. Diese Fledermaus versteht sich als Alternative zu klassischen Operetteninszenierungen im Musiktheater. Die Inszenierung spielt im Wien der 60er Jahre, der Zeit des Wiederaufbaus und Umbruchs, und wird originalgetreu erzählt. Eine fünfköpfige Jazz-Combo lässt die mitreißenden Melodien des Walzerkönigs Johann Strauß neu erklingen.
Regie Michael Schottenberg
Bühne Hans Kudlich
Kostüme Erika Navas
Musikalische Leitung und Arrangements Patrick Lammer
Einstudierung des Chors Walter Zeh
Mit Inge Altenburger, Luisa Katharina Davids, Beatrice Frey, Susa Meyer, Katharina Straßer; Wolf Dähne, Erwin Ebenbauer, Andy Hallwaxx, Thomas Kamper, Marcello de Nardo, Andreas Vitásek und der Chorvereinigung Wien-Neubau Musiker Imre Lichtenberger-Bozoki (Trompete), Florian Fennes (Saxofon), Michael Kröss (Bass), Vladimir Kostadinovic (Schlagzeug), Patrick Lammer (Klavier)
Die nächsten Vorstellungstermine: 15., 19., 23., 27., 28. und 31. Dezember, jeweils 19.30 Uhr
sowie 8., 15., 16., 20., 21., 24., 25. und 30. Jänner, jeweils 19.30 Uhr