Fern von der aristokratischen Nostalgie ihrer Schwägerin Birdie, die ihre Sehnsüchte und weinerlichen Ressentiments im Alkohol ertränkt. Anders als ihre beiden Brüder Ben und Oscar – neureiche Aufsteiger, die sich in den alten Geldadel gedrängt haben – ist es Regina nie gelungen, eine eigenständige Existenz aufzubauen – jenseits ihrer Rolle als Ehefrau. Als der attraktive Investor Marshall den Geschwistern eine Beteiligung an einem lukrativen neuen Unternehmen anbietet, sieht Regina ihre Chance gekommen: Die Brüder benötigen ihre finanzielle Beteiligung. Horace aber errät Reginas Absichten und entzieht ihr, um ihre Gier zu bestrafen, das nötige Kapital. Um dennoch an sein Geld zu gelangen, entwickeln die drei Geschwister – jeder für sich, jeder gegen jeden – einen perfiden Betrugs- und Erpressungsplan. Doch trotz aller Berechnung kalkulieren sie nicht seinen Preis.
In »The Little Foxes« führt Lillian Hellman (1905–84) anhand eines familiären Kosmos modellhaft die Erosion einer Gesellschaft vor, die von den Glückversprechen des Ökonomischen getrieben wird. Hellmans scharfer analytischer Blick sorgte in den USA für zahlreiche Repressalien, insbesondere aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei. Nachdem sie auf der Seite der Internationalen Brigaden als Reporterin in den Spanischen Bürgerkrieg gezogen war, wurde ihr der Reisepass entzogen und sie unter McCarthy vor das »Komitee für antiamerikanische Umtriebe« zitiert. Dennoch behauptete sie sich als einzige weibliche Autorin gegen die von Tennessee Williams, Arthur Miller und Eugene O’Neill dominierte amerikanische Dramatik des 20. Jahrhunderts. »The Little Foxes« wurde 1939 zum größten Erfolg ihrer Laufbahn.
Deutsch von Bernd Samland
Fassung für die Schaubühne von Thomas Ostermeier und Florian Borchmeyer
Regie Thomas Ostermeier
Bühne Jan Pappelbaum
Kostüme Dagmar Fabisch
Musik Malte Beckenbach
Dramaturgie Florian Borchmeyer
Licht Urs Schönebaum
Birdie Hubbard Ursina Lardi
Oscar Hubbard David Ruland
Leo Hubbard Moritz Gottwald
Regina Giddens Nina Hoss
William Marshall Andreas Schröders
Ben Hubbard Mark Waschke
Alexandra Giddens Iris Becher
Horace Giddens Thomas Bading
Addie Jenny König
Termine
18.01.2014, 20.00 Uhr
20.01.2014, 20.00 Uhr
21.01.2014, 20.00 Uhr
22.01.2014, 20.00 Uhr
16.02.2014, 20.00 Uhr
18.02.2014, 20.00 Uhr
19.02.2014, 20.00 Uhr
20.02.2014, 20.00 Uhr
Weitere Vorstellungen am 20., 21. und 22.1 sowie am 16., 18., 19. und 20.2. um 20 Uhr