Ihr Leben zieht an ihr vorüber: Sie, geboren 1906 in Kopenhagen, eine emanzipierte, lebenshungrige, schöne, junge Frau, die mit dem Fahrrad nach Paris und Moskau reist und Reportagen darüber schreibt, die Schauspielerin und Regisseurin ist. Hier in Dänemark trifft sie 1933 Bertolt Brecht, wird seine Geliebte und Mitarbeiterin. Und dann ist nichts mehr wie es war.
Sie verlässt ihren Mann, einen bekannten Arzt und Wissenschaftler, folgt Brecht in die Emigration nach Amerika, verliert ihr gemeinsames Kind; psychisch dadurch angegriffen, wird sie immer wieder in Nervenheilanstalten eingeliefert. Nach dem Krieg geht sie mit Brecht nach Ost-Berlin, ist beteiligt am Aufbau des Berliner Ensembles. Hier entfremden sie sich, bleiben sich dennoch immer verbunden.
Ruth Berlau lebt von allem zu viel: sie arbeitet zu viel, trinkt zu viel, raucht zu viel, liebt zu viel.
So wird ihr Leben eine explosive Mischung zwischen Liebe und Hass, grenzenlosem Großmut und Kleinmütigkeit; es wird ein lebenslanger Kampf um ihre Anerkennung als Brechts Gefährtin und ihren Anteil an seinem Werk.
mit Monika Bienert
Regie Monika Bienert