Der Knecht Nikita beginnt eine Affäre mit der schwerhörigen, etwas zurückgebliebenen Tochter des Bauern. Dessen zweite Frau, Anisja, besorgt Gift, um sein Ableben zu beschleunigen. Ihre größte Sorge ist, dass er das Geheimnis, wo er sein Geld versteckt hat, mit ins Grab nehmen könnte. Nach dem qualvollen Tod des Bauern will Nikita die nun reiche Witwe und Erbin des Hofes heiraten. Die Tochter ist jedoch inzwischen von ihm schwanger und das neugeborene Kind steht der Heirat im Weg. Seine zukünftige Frau und Matrjona, seine Mutter und Giftmischerin, verlangen von ihm, das Kind zu töten.
Ein Albtraum beginnt. An diesem Hof der finsteren Menschen gibt es nur zwei Lichtgestalten: Akim, der unterdrückte Mann der Giftmischerin, und der Knecht Mitrič. Beide sehen als einzige die Ursache der Verrohung und benennen eine Wahrheit, die niemand hören will und die in dieser Deutlichkeit nur aus der großen Tolstoischen Sehnsucht nach Erlösung kommen kann. Sie sehen den leibhaftigen Satan der Welt, dessen Verführungsmacht größer und zerstörerischer ist als alles andere. Man verlacht sie als komische Heilige. Wer will schon auf das liebe Geld verzichten, wenn man es durch ein wenig Gift und Raffinesse in großen Mengen bekommen kann? Die Geldgier ist dumpf und stolz. Die Macht der Finsternis ist unüberwindlich, solange der Einzelne ihr nicht widerstehen kann.
Tolstois erstes Drama ist ein Höhepunkt des russischen Naturalismus, das die russische Zensur lange verboten hatte, bis Konstantin Stanislawski eine Aufführung gelang. Michael Thalheimer wird zum ersten Mal mit dem Ensemble der Schaubühne arbeiten.
Regie
Michael Thalheimer
Olaf Altmann
Kostüme
Katrin Lea Tag
Musik
Bert Wrede
Dramaturgie
Bernd Stegemann
Licht
Erich Schneider
Pëtr
Kay Bartholomäus Schulze
Anisja, seine zweite Frau
Eva Meckbach
Akulina, Tochter aus erster Ehe
Lea Draeger
Anjutka, zweite Tochter
Jasna Fritzi Bauer
Nikita, der Knecht
Christoph Gawenda
Akim, Nikitas Vater
Thomas Bading
Matrjona, seine Frau
Judith Engel
Marina, eine Waise
Laura Tratnik
Mitrič, alter Knecht
Urs Jucker
Termine
21.05.2011, 20.00 Uhr
22.05.2011, 20.00 Uhr
23.05.2011, 20.00 Uhr
24.05.2011, 20.00 Uhr
17.06.2011, 20.00 Uhr
18.06.2011, 20.00 Uhr
19.06.2011, 20.00 Uhr
20.06.2011, 20.00 Uhr