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"Die Macht der Finsternis" von Leo Tolstoi, Schaubühne am Lehniner Platz Berlin

Premiere am 21. Mai 2011 um 20 Uhr. -----

 

Ein Bauer liegt krank ans Bett gefesselt. Sein Hof verkommt, seine junge Frau und vor allem sein Knecht ziehen ihren Vorteil aus seiner Ohnmacht.

 

Der Knecht Nikita beginnt eine Affäre mit der schwerhörigen, etwas zurückgebliebenen Tochter des Bauern. Dessen zweite Frau, Anisja, besorgt Gift, um sein Ableben zu beschleunigen. Ihre größte Sorge ist, dass er das Geheimnis, wo er sein Geld versteckt hat, mit ins Grab nehmen könnte. Nach dem qualvollen Tod des Bauern will Nikita die nun reiche Witwe und Erbin des Hofes heiraten. Die Tochter ist jedoch inzwischen von ihm schwanger und das neugeborene Kind steht der Heirat im Weg. Seine zukünftige Frau und Matrjona, seine Mutter und Giftmischerin, verlangen von ihm, das Kind zu töten.

 

Ein Albtraum beginnt. An diesem Hof der finsteren Menschen gibt es nur zwei Lichtgestalten: Akim, der unterdrückte Mann der Giftmischerin, und der Knecht Mitrič. Beide sehen als einzige die Ursache der Verrohung und benennen eine Wahrheit, die niemand hören will und die in dieser Deutlichkeit nur aus der großen Tolstoischen Sehnsucht nach Erlösung kommen kann. Sie sehen den leibhaftigen Satan der Welt, dessen Verführungsmacht größer und zerstörerischer ist als alles andere. Man verlacht sie als komische Heilige. Wer will schon auf das liebe Geld verzichten, wenn man es durch ein wenig Gift und Raffinesse in großen Mengen bekommen kann? Die Geldgier ist dumpf und stolz. Die Macht der Finsternis ist unüberwindlich, solange der Einzelne ihr nicht widerstehen kann.

 

Tolstois erstes Drama ist ein Höhepunkt des russischen Naturalismus, das die russische Zensur lange verboten hatte, bis Konstantin Stanislawski eine Aufführung gelang. Michael Thalheimer wird zum ersten Mal mit dem Ensemble der Schaubühne arbeiten.

 

Regie

Michael Thalheimer

Bühne

Olaf Altmann

Kostüme

Katrin Lea Tag

Musik

Bert Wrede

Dramaturgie

Bernd Stegemann

Licht

Erich Schneider

 

Pëtr

Kay Bartholomäus Schulze

Anisja, seine zweite Frau

Eva Meckbach

Akulina, Tochter aus erster Ehe

Lea Draeger

Anjutka, zweite Tochter

Jasna Fritzi Bauer

Nikita, der Knecht

Christoph Gawenda

Akim, Nikitas Vater

Thomas Bading

Matrjona, seine Frau

Judith Engel

Marina, eine Waise

Laura Tratnik

Mitrič, alter Knecht

Urs Jucker

 

Termine

21.05.2011, 20.00 Uhr

22.05.2011, 20.00 Uhr

23.05.2011, 20.00 Uhr

24.05.2011, 20.00 Uhr

17.06.2011, 20.00 Uhr

18.06.2011, 20.00 Uhr

19.06.2011, 20.00 Uhr

20.06.2011, 20.00 Uhr

 

 

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