Krampfhaft innovativ gestaltet sich demnach auch sein erster Theatertext, mit großem Kunstwillen vorgebracht von Nina, einer jungen Frau mit dem ungebrochenen Traum im Herzen, zum Theater zu wollen. Kostja liebt sie, doch sie versteht ihn nicht. Ausgerechnet von seiner Mutter, Arkadina, einer erfolgreichen Mittelpunktspielerin im Aufmerksamkeitszirkus des Theaters, erwartet er Anerkennung. Dabei möchte er doch rebellisch sein, wütend und genial.
Alle Figuren, die sich in Anton Tschechows DIE MÖWE auf der Bühne tummeln, die das Leben ist, positionieren sich in ihrem Verhältnis zur Theaterkunst. Was vermag dieses Medium? Wie muss es sein, damit es zeitgenössische Relevanz besitzt? Was macht es mit denen, die es machen?
Nach 9 Jahren als Hausregisseur am LTT verabschiedet sich Ralf Siebelt mit dieser Inszenierung. Als Spezialist für osteuropäische, insbesondere russische Dramatik hat er hier zahlreiche Texte von zeitgenössischen Autoren (zuletzt SANKYA nach dem Roman von Sachar Prilepin) und Wiederentdeckungen (z. Bsp. WASSA SCHELESNOWA von Maxim Gorki, DIE LETZTEN von Maxim Gorki, DER WALDSCHRAT von Anton Tschechow) auf die Bühne gebracht.
Nun also DIE MÖWE zum Schluss der Intendanz von Simone Sterr.
Deutsch von Angela Schanelec
Inszenierung: Ralf Siebelt / Bühne: Timo von Kriegstein / Kostüme: Vesna Hiltmann / Musik: Jojo Büld / Dramaturgie: Simone Sterr
Mit: Marion Bordat / Martin Maria Eschenbach / Valerie Oberhof / Steffen Riekers / Karlheinz Schmitt / Patrick Seletzky / Gotthard Sinn / Margarita Wiesner
Weitere Vorstellungen: 21.06. / 26.06. / 27.06. / 28.06. / 04.07. / 10.07. jeweils um 20 Uhr // letzte Vorstellung: 18.07., Beginn 20:30 Uhr