Das Ergebnis war extrem kontrovers diskutiertes Pop-Theater – die Inszenierung gilt heute als legendär, und zudem als eine der prägendsten Inszenierungen der Hübner-Ära.
Regisseur Felix Rothenhäusler und das Produktions-Team suchen jetzt nach der Wucht von Schillers Jugendstück im Heute und suchen danach, was passiert, wenn der Wunsch, etwas „Großes zu schaffen“ auf ein Außen trifft. Im bürgerlichen Lebenslauf ist der Ausbruch als zeitlich begrenzter Abschnitt vorgesehen – nach dem Motto, „in jungen Jahren sollte man auch mal ‚die Sau rauslassen‘; dies dient der Identitätsbildung, um dann, arbeitend, in Lohn und Brot, diese Phase hinter sich lassen zu können. Wenn Karl Moor aber nach einer wilden Studienzeit zum Räuberhauptmann wird, ist etwas schiefgelaufen. Ebenso wenn die Intrigen seines Bruders Franz den Vater nicht nur zur Weißglut, sondern ins Grab bringen. Das Aufbegehren der Brüder gegen die Verhältnisse destabilisiert diese jedoch nicht.
Felix Rothenhäuslers Inszenierung stellt deshalb Fragen wie: Ist der Ausbruch mehr als bloße Fiktion oder kennt der Lebens-Loop kein Außerhalb? Und: Verbirgt sich in Schillers „Böhmischen Wäldern“ heute noch ein utopischer Ort? Gerüchteweise spielt auf dieser Suche auch im Jahr 2013 die Welt des Comics eine entscheidende Rolle…
Regie: Felix Rothenhäusler
Bühne: Evi Bauer
Kostüm: Anja Sohre
Musik: Matthias Krieg
Dramaturgie: Tarun Kade
Mit: Martin Baum, Claudius Franz, Nadine Geyersbach, Paul Matzke, Robin Sondermann, Matthieu Svetchine
Weitere Termine unter www.theaterbremen.de