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Die Regisseurin und Autorin Franziska Steiof ist totDie Regisseurin und Autorin Franziska Steiof ist totDie Regisseurin und...

Die Regisseurin und Autorin Franziska Steiof ist tot

Franziska Steiof ist vergangene Woche, am 23. Januar 2014, plötzlich und unerwartet gestorben. Inmitten des Probenprozesses zu ihrem neuen Stück »Würmer«, das am 22. Februar am Jungen SchauSpielHaus Hamburg Premiere haben sollte.

Franziska Steiof, 1962 in Offenbach geboren, studierte zunächst Jura und Pädagogik und kam nach einem zusätzlichen Studium der Theaterpädagogik und einigen Regieassistenzen zum Theater. In den letzten 20 Jahren hat sie an vielen Theatern im deutschsprachigen Raum Regie geführt, unter anderem am Grips-Theater, am Theater Kiel, am Schauspielhaus Düsseldorf und am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg. Vor allem als Autorin und Regisseurin engagierter Kinder- und Jugendstücke machte sie sich – auch in der freien Szene – einen Namen. Ihre Arbeiten wurden zu zahlreichen Festivals eingeladen, ihre Inszenierungen mit Theaterpreisen ausgezeichnet.

Am Deutschen SchauSpielHaus waren zuletzt ihre Arbeiten »Darüber reden«, »Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor« und »Hafenballade« zu sehen.

Der Leiter des Jungen SchauSpielHauses Klaus Schumacher und Intendantin Karin Beier sowie das gesamte Team sind tief bestürzt über den plötzlichen, für alle völlig unerwarteten Tod dieser besonderen, klugen und humorvollen Frau. Sie hat bis zuletzt, wie stets, sehr inspiriert gearbeitet und hinterlässt eine große Lücke.

Auch das Theater Kiel trauert um Franziska Steiof. Das Theater Kiel trauert um Franziska Steiof. Die Regisseurin und Autorin hat sich entschieden, am 23. Januar 2014 in Kiel aus dem Leben zu gehen.Die gebürtige Offenbacherin Franziska Steiof begann vor 25 Jahren ihre Theaterlaufbahn als Regieassistentin im damals gerade frisch bezogenen »Theater im Werftpark«. Erste Regiearbeiten folgten schon nach wenigen Jahren. Mit ihrer Inszenierung »Sturmhöhe oder Die Nächte der Schwestern Bronté« in der Spielzeit 1993/94 wurde das »Theater im Werftpark« zu Festivals nach Berlin, Wien und Zürich eingeladen. Schnell folgten Regieaufträge am Staatstheater Hannover, Schauspiel Düsseldorf und Grips-Theater Berlin. Dort wurde sie auch zwei Mal für den Friedrich-Luft-Preis nominiert und erhielt ebenfalls dort 2005 den Ikarus-Preis. Für das »Schauspielhaus Kiel« erarbeitete sie als Sommertheater am Seefischmarkt das Stück »Moby Dick«. Weitere Stationen in Wien, Salzburg, Hamburg und auch Schleswig/Flensburg folgten. In Kiel war sie immer auch als Regisseurin mit der freien Gruppe »Deichart« präsent.

Nachdem ihre Erfolgsinszenierung »Der Schimmelreiter« in der Kooperation zwischen Deichart und »Theater im Werftpark« abgespielt war, folgte im November 2013 ihre neue Theodor-Storm Bearbeitung und Inszenierung »Die Regentrude«, die als ihre letzte Inszenierung den Kreis ihres Arbeitslebens schließt. Weiter im Werftpark zu sehen ist neben der »Regentrude« ihre Inszenierung von »Klamms Krieg« sowie die »Deichart«-Gastspiele »Schwitzende Männer im Schuhgeschäft« und »Rungholt«; in der Bar des Hotels Maritim die Deichart-Inszenierung »Darüber reden«. Mit Franziska Steiof verlieren Kiel und das »Theater Kiel« eine ihrer profiliertesten Regisseurinnen. Das gesamte Arbeitsteam um Werftpark-Leiter Norbert Aust und Generalintendant Daniel Karasek ist tief bestürzt über diesen plötzlichen, unerwarteten Tod dieser starken Persönlichkeit.

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