Im April 1945 belauscht eine junge Frau auf dem Postamt einen Soldaten, der am Telefon über Fahnenflucht nachdenkt. Die junge Frau zeigt den Soldaten an, der als Deserteur umgehend hingerichtet wird. Nach dem offiziellen Kriegsende muss sich die junge Frau dann selbst vor Gericht verantworten. Obwohl sie zu Protokoll gibt, nur die Wahrheit gesagt zu haben, wird sie zu einer harten Gefängnisstrafe verurteilt. Siebzig Jahre später ist aus der jungen eine alte Frau geworden, deren Tochter und Enkeltochter plötzlich mit der Vergangenheit konfrontiert werden. Das Stück erzählt, wie eine kopflose Tat drei Generationen an Frauenleben vergiftet und sich Liebe, Schuld und Verdrängen in eine Familie einschreiben.
Ewald Palmetshofer (*1978) zählt nach der Ernennung zum Nachwuchsdramatiker des Jahres 2008 zu den erfolgreichsten österreichischen Autoren. Er wurde 2015 für sein Stück DIE UNVERHEIRATETE mit dem renommierten Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet. Über sein Stück sagt er: „Wir sind die Letzten, die wir die Täterinnen und Täter noch persönlich und nicht nur aus der historischen Aufarbeitung und Geschichtsschreibung gekannt haben werden. Und trotzdem, die letzten Gründe der Menschen bleiben im Dunkeln. Und ins Dunkel führt auch jener Skandal, dass legal sein kann, was niemals legitim ist. Die Frage nach einer Humanität, die universal für alle ist, führt ohne Umweg in die Gegenwart.“
Regie Philip Jenkins
Bühne Michel Schaltenbrand
Licht Arndt Rössler
Kostüm Sabine Ebner
Dramaturgie Birke Baumann
Regieassistenz Gabriel Wörfel
Ausstattungsassistenz Lilli Löbl
Inspizienz Eva Lorünser
Die Alte Babett Arens
Die Mittlere Lilly Prohaska
Die Junge Mara Widmann
4 Schwestern (die Hundsmäuligen) Loretta Pflaum
Bo-Phyllis Strube
Nathalie Thiede
Sarah Zaharanski
MATINEE: So 4. März 2018, 11.00 Uhr, T-Café, Eintritt frei
WEITERE VORSTELLUNGEN: Do 15.3. / Di 20.3. / So 25.3. / Sa 7.4. / Fr 13.4. / Mi 18.4., jeweils 19.30 Uhr
Stückeinführungen: Do 15.3. / Di 20.3. / So 25.3. / Sa 7.4. / Fr 13.4. / Mi 18.4., jeweils 19.00 Uhr, Grosses Haus, Eintritt frei
Publikumsgespräche zur Inszenierung
Di 20. März Prof. Dr. Helga Kohler-Spiegel, Hochschulprofessorin, Traumaspezialistin
Dr. Renate Huber, Historikerin, Kulturwissenschaftlerin
So 25. März Winfried Ender, Leiter von NEUSTART Vorarlberg
Sa 7. April Mag. Dr. Cornelia Leitner, Anstaltsleiterin der Justizanstalt Feldkirch
Fr 13. April Dr. Harald Walser, Historiker und ehem. Abgeordneter zum Nationalrat (Die Grünen)
Jeweils im Anschluss an die Vorstellung, T-Café, Eintritt frei