Dieser Micha hat nun aber zwei Söhne. Der Ältere stammt aus einer ersten Ehe, wurde von der neuen Ehefrau Háta aus dem Haus geekelt, und gilt seither als verschollen. Der jüngere, schüchterne, mit einem Sprachfehler behaftete Wenzel soll nun Maries Ehe-mann werden. Damit auch alles seine pekuniäre Ordnung hat, wurde der geübte und erprobte Heiratsvermittler für ländliche Bräute Herr Kecal (zu deutsch: Schwätzer) enga-giert, der von seinem eigenen Scharfsinn die allerhöchste Meinung hat. Bevor nun zum Schluss Marie doch noch ihren Hans bekommen könnte, wird die Geschichte durch vie-lerlei Turbulenzen erschüttert: So mündet Hansens trickreiche Wendigkeit zwischenzeit-lich in den Verkauf seiner Braut und Wenzels kindliches Gemüt erfährt durch einen Wanderzirkus völlig neue Gefühlswelten.
Bedřich Smetanas am 30. Mai 1866 in Prag uraufgeführte VERKAUFTE BRAUT zeigt in fein ironisierender Manier den von Habgier, Eitelkeit und Egoismus beherrschten Mikro-kosmos eines Dorfes. Liebe und Geld heißen die großen Antagonisten, die bittersüße Erfahrungen und durchaus Abgründiges zutage fördern, dazwischen tummeln sich die Sorgen, Sehnsüchte und Widrigkeiten der wahrlich nicht nur freundlichen und fröhli-chen Dörfler.
Smetanas temperamentvolle, rhythmisch zündende Musik schafft ein überaus reiches Beziehungsgeflecht. Ihre Schönheit, ihre Farben und ergreifenden Momente begleiten das Geschehen furios.
Libretto von Karel Sabina,
deutsch von Kurt Honolka
Musikalische Leitung: Stefan Veselka
Inszenierung: Yona Kim
Bühne & Kostüme: Kristopher Kempf/ Hugo Holger Schneider
Chor: Inna Batyuk
Dramaturgie: Margrit Poremba
Mitwirkende:
Plamen Hidjov (Krušina, Bauer), Lisa Wedekind (Ludmila, Krušinas Frau), Sara Rossi Daldoss (Marie, beider Tochter), Lukas Schmid (Micha, Grundbesitzer), Suzanne McLeod (Háta, Michas Frau), Boris Leisenheimer (Wenzel, beider Sohn), Daniel Ohlmann (Hans, Michas Sohn aus erster Ehe), Gregor Dalal (Kecal, Heiratsvermittler), Christian-Kai Sander (Springer, Direktor einer Wandertruppe), Eva Bauchmüller (Esmeralda, Tänzerin), Lars Hübel (Muff, ein Komödiant der Truppe)
Opernchor und Extrachor des Theaters Münster
Sinfonieorchester Münster
Weitere Vorstellungen im November:
Mittwoch, 12. November, 19.30 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 16. November, 15.00 Uhr, Großes Haus