Der die Weltherrschaft verheißende Ring, dessen sich Wotan widerrechtlich bemächtigte, entfaltet Alberichs Fluchpotenzial und lähmt den Göttervater. Die Hoffnung, seinen Weltherrschaftsplan zu retten, ruht auf einem freien, nicht in die Machterhaltungstricks der Götter verstrickten Helden-Joker. Durch Siegmund und Sieglinde soll die verratene Gegenkraft absichtsloser Liebe zurückkehren und die bedrohte Welt beleben. Doch die Göttergattin Fricka entlarvt den Selbstbetrug: Siegmund ist als Wotans Geschöpf kontaminiert, auch er soll seinem Machtstreben dienen – und stürzt diesen in die Resignation.
Gezwungen, gegen eigene Interessen zu handeln, sendet er seine Walküren, Siegmund zu vernichten. Brünnhildes Gehorsamsverweigerung bringt die Wende, das Kind, das sich gegen den Vater stellt, der Unrecht tut. Wotans Strafe ist fürchterlich und birgt doch den Keim für beides: die Rettung seines Ziels wie seinen Untergang. Brünnhildes emanzipatorische Eigenmächtigkeit, der Schlaf der Walküre als Wotans Strafe und der Feuerring, mit dem er die Tochter schützend umgibt, sind die Voraussetzungen für die Vereinigung mit einem wirklich frei geborenen Helden, der nun die Welt retten soll: Siegfried.
Mit »Die Walküre« setzt Uwe Eric Laufenberg seine Gesamtaufführung des »Ring des Nibelungen« in nur einer Spielzeit am Hessischen Staatstheater Wiesbaden fort. Laufenberg entwickelt seine Inszenierung von Wagners zeitlosem Mythos, die zwischen Oktober 2013 (»Das Rheingold«) und Februar 2015 (»Götterdämmerung«) am Landestheater Linz Premiere hatte, für das Hessische Staatstheater Wiesbaden weiter.
Auf der Bühne sind herausragende Sängerdarsteller zu erleben: Die Titelpartie der Brünnhilde übernimmt Sonja Gornig, die in Wiesbaden als Alice Ford in »Falstaff« auf der Bühne stand. Gerd Grochowski und Margarete Joswig übernehmen, wie schon im »Rheingold«, die Partien des Wotan und der Fricka. Sabina Cvilak (bekannt durch ihr Rollendebüt in der Titelpartie von »Katja Kabanowa« von Leoš Janáček) steht als Sieglinde auf der Bühne, Richard Furman, in Wiesbaden zurzeit auch als Alfred in »Die Fledermaus« und Rodolfo in »La Bohème« zu erleben, gibt den Siegmund.
Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden spielt unter der Leitung des deutsch-britischen Dirigenten Alexander Joel, international gefragter Gastdirigent in Oper und Konzert.
Musikalische Leitung Alexander Joel
Inszenierung Uwe Eric Laufenberg
Bühne Gisbert Jäkel
Kostüme Antje Sternberg
Licht Andreas Frank
Video Falko Sternberg
Dramaturgie Regine Palmai
Siegmund Richard Furman
Hunding Young Doo Park
Wotan Gerd Grochowski
Sieglinde Sabina Cvilak
Fricka Margarete Joswig
Brünnhilde Sonja Gornik
Helmwige Sarah Jones
Gerhilde Sharon Kempton
Ortlinde Heike Thiedmann
Waltraute Judith Gennrich
Siegrune Marta Wryk
Rossweiße Anna Krawczuk
Grimgerde Maria Rebekka Stöhr
Schwertleite Romina Boscolo
Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 22. & 29. Januar jeweils um 17 Uhr