Nach der Ankunft verabschiedete sich das Paar zu einem Spaziergang ins Dorf und kam nicht mehr zurück. Seitdem ist die namenlose Protagonistin allein. Mutterseelenallein, eingesperrt in der wilden Natur und abgeschirmt von einer Welt, in der nach einem nicht näher definiertem Vorfall alles menschliche Leben erstarrt ist.
Anfangs versucht sie, die Wand zu durchbrechen und prüft regelmäßig, ob die unsichtbare Absperrung noch existiert. Aber dann findet sie sich mit dem Zustand totaler Isolation ab und fängt an, ihr Überleben zu organisieren, pflanzt Kartoffeln, geht auf die Jagd, macht Heu, damit die zugelaufene Kuh auch im Winter Milch geben kann. Der Hund, die Katze, die Kuh und ein weißer Rabe sind die einzigen Lebewesen, zu denen die unfreiwillige Einsiedlerin Kontakt aufbaut, während die Jahreszeiten in der rauen Berglandschaft vorbeiziehen. »Durch die Wand wurde ich gezwungen, ein ganz neues Leben zu beginnen, aber was mich wirklich berührt, ist immer noch das Gleiche wie früher: Geburt, Tod, die Jahreszeiten, Wachstum und Verfall. Die Wand ist so sehr Teil meines Lebens geworden, dass ich oft tagelang nicht an sie denke, sie geht mich in Wahrheit nichts an.«
Marlen Haushofers 1960 begonnener Roman erschien 1963 und erhielt noch im selben Jahr den Arthur-Schnitzler Preis. »Die Wand« wurde mit Camus,»Die Pest« verglichen und als konsumkritisches wie emanzipatorisches Werk gefeiert. Claus Tröger inszeniert die Bühnenfassung des Romans als Soloabend für eine Schauspielerin in den Kammerspielen des Salzburger Landestheaters.
Inszenierung Claus Tröger
Bühne und Kostüme Eva Musil
Dramaturgie Carola Schiefke
Die Frau Britta Bayer
So. 27.09.2015 19.00
Sa. 03.10.2015 19.00
Di. 06.10.2015 19.30
So. 11.10.2015 19.00
Mo. 19.10.2015 19.30
Do. 22.10.2015 19.30
Di. 10.11.2015 19.30
Fr. 18.12.2015 19.30
Sa. 19.12.2015 19.00