Gegenstand des Dramas war dieser dreitägige Aufstand im Juni 1844. Dessen Ursache:
fortschreitende Lohnkürzungen für die hergestellten Webwaren, die zynische Willkür und das
herablassende Verhalten einiger Unternehmer der Region gegenüber den Abhängigen. Die Weber
rächten sich mit einer systematischen Zerstörung des Eigentums dieser Unternehmer, ohne gegen die
Unternehmer selbst vorzugehen.
Heute hat sich der Abgrund zwischen Arm und Reich entschieden vergrößert und globalisiert. Und: ist
durch die Medien in jeder Form im Bewusstsein der Menschen, ohne das Gesetz dieses Dualismus
durchbrechen zu können. Jo Fabian geht es um eine bildkräftige Aufdeckung des Mechanismus
dieses Dualismus, der gegenseitigen Abhängigkeit von Arm und Reich und um ein Nachdenken über
eine mögliche andere Zukunft.
In der Inszenierung von Jo Fabian erlebt Gerhart Hauptmanns Drama „Die Weber“ im Saale des
neuen theaters am 16. September seine Premiere. Jo Fabian gilt als Schöpfer eines ungewöhnlichen
Bildertheaters. Seit 1984 hat er in über 50 Inszenierungen ein eigenes Theaterkonzept entwickelt, das
an die französische Avantgarde der Zwanzigerjahre anknüpft und auf wesentliche Elemente des
Surrealismus zurückgreift. Er durchbricht in seinen künstlerischen Arbeiten konsequent die
Genregrenzen zwischen Schauspiel, Tanz, Performance, Konzert und Installation.
Um seine eigene Theaterästhetik realisieren zu können, hat er verschiedene künstlerische
Ausdrucksformen konsequent weiterentwickelt, überlagert und verwoben. So arbeitet er als Autor,
Regisseur, Choreograph, Bühnen- und Kostümbildner, Lichtdesigner, Komponist, Videokünstler,
Theaterproduzent, Zeichner und Programmierer.
Regie und Bühne: Jo Fabian
Kostüme: Pascale Arndtz
Mit: Petra Ehlert (Mutter Baumert), Stella Hilb (Luise), Barbara Zinn (Frau Heinrich), Wolf Gerlach
(Bäcker), Stanislaw Brankatschk (Der alte Baumert), Andreas Range (Der alte Hilse), Jörg Simonides
(Heiber), Peer-Uwe Teska (Der alte Wittig), Jonas Schütte (Reimann), Maximilian Wolff
(Weber/Welzel), David Kramer (Dreißiger, Fabrikant), Anne Thiemann (Frau Dreißiger), Peter W.
Bachmann (Pfeifer, Expedient), Hilmar Eichhorn (Kittelhaus, Pastor), Joachim Unger (Kutsche,
Gendarm), Karl-Fred Müller (Moritz Jäger)
Die nächsten Vorstellungen: 17., 29. und 30.9.2011, jeweils 19.30 Uhr