Auch heute stellt sich die Frage, ob der eigenen Hände Arbeit noch ausreicht, um sich eine Lebensexistenz zu sichern. Bei Hauptmann werden die Auswirkungen des Weberelends aus der Perspektive verschiedener betroffener Familien dargestellt. Die Weber liefern im Hause des Fabrikanten Dreißiger ihre Arbeit ab und nehmen ihren Hungerlohn entgegen. Gedrückt wird der Lohn zusätzlich vom Angestellten Pfeifer, früher selbst Weber, der die Ware bemängelt und jeden Vorschuss ablehnt. Der in die Heimat zurückgekehrte Reservist Moritz Jäger begeistert die an ihrer Lage verzweifelnden Weber mit dem verbotenen revolutionären Dreißigerlied (Weberlied) und die angeheizte Stimmung schlägt in Aktion um. Die Aufständischen dringen plündernd und zerstörend in Dreißigers Villa ein und zwingen ihn und seine Familie zur Flucht. Dabei wird Pastor Kittelhaus, ein Verfechter der bestehenden Verhältnisse, bei dem Versuch, die rasende Masse zu besänftigen, misshandelt. Nach der Gefangennahme Moritz Jägers befreien ihn die aufständischen Weber, verprügeln die Polizisten und ziehen zur nächsten Revolte ins Nachbardorf. Der alte Weber Hilse missbilligt die Aufstände und bleibt an seinem Webstuhl sitzen. Unterdessen rückt das Militär gegen die Weber vor, die Soldaten beginnen zu schießen.
Zieht man Bilanz nach dem Jahr 2013, in welchem Demonstrationen, Gebäudeeinstürze und Fabrikbrände in Bangladesch mit über tausend Toten den globalisierten Textilmarkt in die Kritik brachten, bleibt ein ernüchterndes Ergebnis: Die Nöte der Arbeiterinnen und Arbeiter sind realer denn je, lange Schichten, niedrige Löhne und unzureichende Sicherheitsvorkehrungen nach wie vor ein Thema.
Am Theater Plauen-Zwickau bringt Regisseurin Marie Bues Gerhart Hauptmanns bedeutendstes Drama Die Weber vor dem Hintergrund der aktuellen Missstände in der Textilindustrie ab Freitag, den 7. Februar um 19.30 Uhr auf die Bühne des Zwickauer Gewandhauses. Bereits am Sonntag, den 2. Februar findet um 11.00 Uhr im Theater in der Mühle eine Einführungsmatinee statt, bei der Inszenierungsteam und Darsteller/innen über Hintergründe und Probenarbeit berichten und Ihnen einen Ausblick auf die gesellschaftliche Brisanz des Stoffes geben.
ab 14 Jahren
Regie Marie Bues
Bühne/Kostüme Indra Nauck & Heike Mondschein
Musik Anton Berman
Videodesign Elmar Szücs
Dramaturgie Janine Henkel
Frau Heinrich/Weber Reimann/Hornig Henriette Fee Grützner
Dreißiger, Parchentfabrikant Else Hennig
Weinhold, Hauslehrer/Emma Baumert Elisa Ueberschär
Ein Reisender, der alte Hilse Johanna Steinhauser
Pastor Kittelhaus/Mutter Baumert/Ein Förster Marsha Zimmermann
Eine Weberin Gabriele Triems
Frau Dreißiger/Der alte Wittig Daniel Koch
Der Alte Johannes Lang
Pfarrer/Wiegand, Tischler Michael Schramm
Neumann/Kutscher Johann/Gastwirt Wetzel/Der alte Baumert Dieter Maas
Bäcker David Moorbach
Ein Knabe, acht Jahre alt/Moritz Jäger Benjamin Petschke
Vorstellungen Plauen ¬ Vogtlandtheater
19.03.2014 ¬ 19:30 Uhr, Alle Karten zum ½ Preis Familientag
14.05.2014 ¬ 10:00 Uhr
Tel [03741] 2813 .4847 / .4848
Mailservice-plauen@theater-plauen-zwickau.de
Vorstellungen Zwickau ¬ Gewandhaus
07.02.2014 ¬ 19:30 Uhr Premiere
07.03.2014 ¬ 19:30 Uhr
09.04.2014 ¬ 19:30 Uhr
03.05.2014 ¬ 19:30 Uhr
Tel [0375] 27 411.4647 / .4648
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