Im Planspiel einer komplexen Intrige am Hof Philipps II. deckt Schiller das „geheime Räderwerk“ menschlicher Handlungen auf. Indem er die Zergliederung der Seelen innerhalb einer Gesellschaft offen legt, zeigt Schiller Gefangene des Systems, die um Selbstbestimmung kämpfen.
Unglücklich liebt der Infant Don Carlos seine Stiefmutter, die Königin Elisabeth, die einst ihm als Braut versprochen war. Leidenschaftlich liebt Marquis Posa die Menschheit, doch seine Vision eines gerechten Staates droht im Machtbereich Philipps II. an der Realität zu zerbrechen. Aus verschmähter Liebe zu Don Carlos wird die Fürstin Eboli zur Rächerin – und verbündet sich mit den Falschen. Im Korsett des Hoflebens finden Gefühle keinen Ausweg, vor den Intrigen der Ehrgeizigen gibt es kein Entkommen. Im Zentrum der Macht ist der König allein – und damit die selbst auferlegte Pflicht ein Gefängnis.
Stück für Stück verfangen sich Schillers Figuren in den Fallstricken der Verhältnisse. Ist der Traum von der Selbstbefreiung des Individuums letztlich Illusion? Was kommt zum Vorschein, wenn Werte zu Werkzeugen zur Durchsetzung von Zielen werden, wenn der „Terror der Freiheit“ regiert?
Regie führt die junge Hausregisseurin Jette Steckel, die in der letzten Spielzeit im Thalia Theater bereits das Erfolgsstück „Woyzeck“ nach Georg Büchner mit der Musik von Tom Waits inszenierte.
Regie
Jette Steckel
Florian Lösche
Kostüme
Pauline Hüners
Musik
Mark Badur
Dramaturgie
Susanne Meister
Darsteller
Alicia Aumüller
Christoph Bantzer
Lisa Hagmeister
Jens Harzer
Mirco Kreibich
Hans Kremer
Matthias Leja
Victoria Trauttmansdorff
André Szymanski