Der von Mozart gewählte Untertitel ("heiteres Drama") und der nahezu
unbekannte Originaltitel ("Il dissoluto punito ossia il Don Giovanni" - "Der bestrafte Frevler oder der Don Giovanni") deuten es an: Dieses in der Trias der drei "da Ponte"-Opern vielleicht komplexeste Werk vereinigt Buffoneskes neben Moralischem, formvollendete Leidenschaft des ancien régime neben braver bürgerlicher Lustangst. In der Mitte aber steht der abtretende Held: erotisch, schuldig, egoistisch, gierig und raffiniert. Nach dem vorrevolutionären "Figaro" gestattet Mozart hier der wohl faszinierendsten Titelgestalt seines gesamten Oeuvres einen letzten Aufstand aristokratischer Egomanie.
Die musikalische Leitung hat Constantin Trinks, Regie führt Operndirektor Matthias Kaiser, der damit seine letzte Operninszenierung in dieser Position am Saarländischen Staatstheater erarbeitet. Die Bühne gestaltet Manfred Gruber, die Kostüme werden von Angela C. Schuett entworfen. In der Titelpartie ist Heiko Trinsinger zu erleben, in den weiteren Rollen Stefanie Krahnenfeld (Donna Anna), Algirdas Drevinskas (Don Ottavio), Oxana Arkaeva / Naira Glountchadze (Donna Elvira), Martin Blasius / Stefan Röttig (Leporello), Hiroshi Matsui (Masetto / Der Komtur) und Elizabeth Wiles (Zerlina) .