Wir nennen ihn Federmann. Man sieht ihn in den Straßen von Köln. Unabhängig von der Tageszeit läuft er schweigend durch die Viertel. Er beobachtet, macht Notizen - meistens ist er allein.
Keiner kennt ihn, keiner hat mit ihm gesprochen. Er lebt mitten unter uns. Noch bevor man ihn ansprechen kann, ist er im Nichts verschwunden. Einige haben sich laut Medienberichten an die Polizei gewandt. Doch jetzt möchte er sprechen.
Federmann lädt die Kölner ein, Zeit mit ihm zu verbringen und mit ihm zu gehen. Haben wir Glück, so wird er uns von dem berichten, was uns unsichtbar bleibt. Haben wir noch mehr Glück, lässt er uns wissen, wer er ist und was er von uns Kölnern will. Was auch immer passieren wird - wir werden Fremd Gehen, in unserer Stadt.
Der Papalagi von E. Scheurmann dient der Gruppe Carambolages für ihren Stadtrundgang als Vorlage und Inspiration. Wie sieht es aus, wenn ein Europäer sich als angeblich Fremder durch die vertraute Stadt bewegt und seine Sehnsüchte, Ängste und Wünsche diesem Anderen unterschiebt? Uns konfrontiert mit der hochaktuellen Frage: Leben wir, wie wir leben, gut? Und wer steht hinter der Figur des Federmanns? Ist es ein Heilbringer oder ein Gefallener? Oder einfach ein Kritiker unserer Gemeinschaft?
mit Marc Fischer, Francois de Ribaupierre, Rupert Stamm
Regie und Konzept Ulrike Schwab und Marc Fischer
"Gang mit einem Fremden" ist eine Koproduktion von Carambolages und Drama Köln e.V.
Gefördert durch das Kulturamt Köln.
www.carambolages.de
Betitelt als „Carambolages“, was man heute kolloquial für Unfall, Zustammenstoß verwendet, bietet die Gruppe Carambolages um Ulrike Schwab und François de Ribaupierre künstlerische Interaktionen, die aus Schauspiel, Musik und Literatur bestehen. Ihr Live-Programm zeigt Korrespondenzen zwischen diesen Künsten auf, vereint Wort und Klang, Konzert und Inszenierung zu einem neuen Ensemble