Gruberova empfing die Medaille im Rahmen eines festlichen Abendessens im Königssaal des Nationaltheaters. Nach den Begrüßungsworten von Prof. Berthold Eichwald, Vorstand der Freunde des Nationaltheaters, betonte Staatsintendant Nikolaus Bachler: „Wenn man eine solch einzigartige künstlerische Persönlichkeit ist wie Edita Gruberova, hat man viele Ehrungen hinter sich. Diese ist aber deshalb eine besondere, da es eine Auszeichnung einer Kunstinstitution ist, die bisher nur fünf Künstler erhalten haben. „Meistersinger-Medaille“ passt zu Edita – wenn Richard Wagner Frau Gruberova gekannt hätte, hätte er wohl eine Oper „Die Meistersängerin“ für sie komponiert. Edita Gruberova ist die Primadonna assoluta, die Einzigartige, die große Diva, und ich bin froh, dass München eines ihrer wichtigsten Häuser ist und bleiben wird.“ Die anschließende Laudatio hielt der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch: „Sie ist ein einzigartiges Aushängeschild der Bayerischen Staatsoper und des Münchner Kulturlebens.“
Die Meistersinger-Medaille aus Nymphenburger Porzellan wurde erstmals 1999 von den Freunden des Nationaltheaters, einer Vereinigung von Münchner Mäzenen, gestiftet. In Erinnerung an die Uraufführung von Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg im Jahr 1868 am Münchner Hof- und Nationaltheater hat die Bayerische Staatsoper diese Auszeichnung für herausragende künstlerische Leistungen nun zum sechsten Mal verliehen. Die bisherigen Preisträger waren Kammersänger Hans Hotter (1999), Kammersängerin Inge Borkh (2001), Kammersängerin Astrid Varnay (2003), Kammersänger Dietrich Fischer-Dieskau (2005) und zuletzt Kammersängerin Hertha Töpper (2009).
Edita Gruberova wurde in Bratislava geboren, studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt und debütierte am dortigen Nationaltheater in Il barbiere di Siviglia als Rosina. 1970 wurde sie an die Wiener Staatsoper engagiert und startete von dort ihre internationale Karriere als eine der führenden Koloratursopranistinnen unserer Zeit. In München debütierte sie 1974 als Einspringerin in Mozarts Die Zauberflöte als Königin der Nacht. Mit dieser Rolle hat sie ebensolche Maßstäbe gesetzt wie als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos, Lucia di Lammermoor oder in weiteren Titelpartien Donizettis. Gastspiele führten sie an alle großen Opernhäuser und Festivals der Welt. Sie ist Bayerische und Österreichische Kammersängerin und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Auch als Konzertsängerin und Liedinterpretin ist sie international geschätzt.