Im Interesse der Allgemeinheit will Stockmann den Befund in der Zeitung veröffentlichen und fordert die Stadtverwaltung auf, die Wasserleitungen umzulegen. Sein Vorschlag stößt auf Zustimmung. Einflussreiche Bürger und Pressevertreter des Ortes sichern ihm Unterstützung zu. Sein Bruder Peter, der Stadtrat des Ortes, hält ihm jedoch schwere Bedenken entgegen: Das Verbreiten der Neuigkeit bedrohe die wirtschaftliche Prosperität des Kurortes, die Reparaturen hätten hohe Kosten für die Allgemeinheit zur Folge. Plötzlich beginnt Stockmanns Rückhalt unter den Entscheidungsträgern der Stadt zu schwinden. Man sät Zweifel an seinem Vorhaben und versucht, die Nachricht vom kontaminierten Wasser zu vertuschen.
Stockmann besteht auf Aufklärung und will öffentlich sprechen. In einer alles entscheidenden Rede will er die Stadt auf seinen Kurs zwingen. Den endgültigen Bruch mit seinem Bruder und das Risiko der vollständigen persönlichen Ausgrenzung nimmt er in Kauf. Es geht ihm längst nicht mehr nur um das verschmutzte Heilbad: Seine Zielscheibe ist die Gesellschaft als Ganzes.
Ibsens Drama bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Aufklärung und Fanatismus. Welche Chance hat die Wahrheit in einer durchökonomisierten Gesellschaft?
Bearbeitung von Florian Borchmeyer
Premiere in Avignon war am 18. Juli 2012
Regie
Thomas Ostermeier
Jan Pappelbaum
Kostüme
Nina Wetzel
Musik
Malte Beckenbach
Daniel Freitag
Dramaturgie
Florian Borchmeyer
Erich Schneider
Wandzeichnungen
Katharina Ziemke
Dr. Stockmann
Stefan Stern
Stadtrat
Ingo Hülsmann
Frau Stockmann
Eva Meckbach
Hovstad
Christoph Gawenda
Aslaksen
David Ruland
Billing
Moritz Gottwald
Morten Kiil
Thomas Bading
Termine
10.09.2012, 20.00 Uhr
12.09.2012, 20.00 Uhr
13.09.2012, 20.00 Uhr
15.09.2012, 20.00 Uhr
07.10.2012, 20.00 Uhr
09.10.2012, 20.00 Uhr
11.10.2012, 20.00 Uhr
12.10.2012, 20.00 Uhr