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Elmar Goerden holt „Clavigo“ nach Bochum

Ab 22. November 2005 präsentiert Intendant Elmar Goerden seine umjubelte Inszenierung „Clavigo“ auch in Bochum. Die Produktion des Bayerischen Staatsschauspiels hatte im Juni 2004 in München Premiere. Für das Schauspielhaus Bochum wurde die Inszenierung neu eingerichtet.

Das außergewöhliche Bühnenbild von Silvia Merlo und Ulf Stengl lässt den Zuschauer ganz nahe an das Geschehen heranrücken. Die Schauspieler agieren auf einem Steg, der das Publikum teilt. Ein Teil der Theaterbesucher sitzt auf einem für die Inszenierung eingerichteten Podest, das sich auf der eigentlichen Bühne des Schauspielhauses befindet. Michael von Au, der kürzlich bei „Die Boten“ in Bochum zu Gast war, spielt Clavigo. Christine Schönfeld ist Marie Beaumarchais. Ein Wiedersehen gibt es mit den in Bochum bestens bekannten Schauspielern Peter Kremer (Beaumarchais) und Oliver Nägele (Carlos). In weiteren Rollen sind Eva Gosciejewicz, Henning Hartmann, Ensemblemitglied des Schauspielhaus Bochum seit dieser Spielzeit, und Arnulf Schumacher zu sehen. Der Musiker und Sänger Jens Thomas, zur Zeit auch regelmäßig in den Kammerspielen des Schauspielhaus Bochum mit seiner Konzertreihe „Piano Voices“ vertreten, ist als Gitarist zentraler Mitspieler auf der Bühne. Durch seine klangexperimentellen Improvisationen kommentiert und verdichtet er die Handlung.

Clavigo ist am Gipfel seines Schaffens angelangt. Nichts scheint den weiteren Auf-stieg des begabten Schriftstellers zu hindern, als sich ein dunkler Fleck aus seiner Vergangenheit auftut: Clavigo löste aus Karrieregründen ein Eheversprechen, das er der mittellosen Französin Marie Beaumarchais gegeben hatte. Als Maries Bruder nun Rechenschaft von ihm fordert, bricht in ihm der alte Zwiespalt von neuem auf: die Entscheidung zwischen Liebe und Karriere.

Goethe stellt zwei Welten gegenüber, zwischen denen sich Clavigo entscheiden muss: die Welt des privaten und des öffentlichen Daseins. Die eine Welt kennt "das Glück in einem stillen bürgerlichen Leben, in den ruhigen häuslichen Pflichten". Die Gegenwelt ist die des öffentlichen Wirkens, des Ruhmes. In "Clavigo" führt dieser Gegensatz zum inneren Zwiespalt, aber letztendlich stellt Goethe die Frage nach der Möglichkeit einer authentischen Liebe.

Die Bochumer Premiere von „Clavigo“ beginnt um 19.30 Uhr im Großen Haus. Weitere Vorstellungen sind am 23.11. (20.00 Uhr), 29.11. (19.30 Uhr), 30.11. (19.30 Uhr), 3.12. (19.30 Uhr), 9.12. (20.00 Uhr), 10.12. (20.00 Uhr), 20.12. (19.30 Uhr) und 30.12. (19.00 Uhr). Karten können an der Theaterkasse telefonisch unter 0234/3333-5555 oder per Email unter tickets@schauspielhausbochum.de bestellt werden.

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