Blanche ist erschüttert über diese Umstände, denn die Schwestern stammen aus dem alten Geldadel der Südstaaten. Doch das Familienvermögen schmilzt schon lange dahin, und mittlerweile musste auch der Familiensitz Belle Reve verkauft werden. Während Stella sich recht gut in ihrem neuen Leben eingerichtet hat, hängt Blanche noch immer der Vergangenheit nach und will nicht wahrhaben, dass sie nie mehr wiederkehren wird. Mit ihren Ansprüchen und ihrer aristokratisch- affektierten Art löst sie schnell Spannungen in dem kleinen Haushalt aus. Besonders gerät sie mit dem proletarischen Stanley aneinander; sie blickt auf seine Herkunft und seine rohen Sitten herab, doch gleichzeitig ist sie auch höchst fasziniert von seiner animalischen Körperlichkeit. Und so driftet die Konstellation unaufhaltsam auf die Katastrophe zu ...
In seinem 1948 mit dem Pulitzerpreis prämierten Stück lässt Tennessee Williams (1911-1983) das alte und das neue Amerika aufeinanderprallen. Dabei lässt er keinen Zweifel daran, dass die herrschaftlich-koloniale Ordnung des alten Südens nicht gegen die von Industrie und Wettbewerb geprägte neue Zeit bestehen kann. Legendär wurden die Uraufführung 1947 am Broadway mit Marlon Brando in der Rolle des Stanley Kowalski und ihre Verfilmung - ebenfalls mit Brando - von 1951.
Maria Viktoria Linke führt Regie; Bühne und Kostüme entwirft Wolfgang Menardi, der bereits bei Moritz Rinkes Wir lieben und wissen nichts und bei Gift. Eine Ehegeschichte in der Spielzeit 2014/15 mit ihr zusammenarbeitete.
Altersempfehlung: ab 15 Jahren
Inszenierung: Maria Viktoria Linke
Bühne und Kostüme: Wolfgang Menardi
Musik: Los Banditos
Dramaturgie: Barbara Bily
Blanche: Ute Fiedler
Stella: Jessica Higgins
Stanley: Sebastián Arranz
Mitch: Ferdinand Dörfler
Eunice: Kerstin König
Steve: Wolf Gerlach
Pablo: Thomas Prazak
Ein Arzt: Thomas Prazak
Eine Krankenschwester: Lea Sophie Salfeld
Ein junger Kassierer: Serge Mateso
Band: Ulf Steinhauer, Steffen Gräf, Sven Klette, Lea Sophie Salfeld