Das Polit-Musical erzählt die Lebensgeschichte der umstrittenen argentinischen Präsidentengattin Eva Perón, die zum Nationalmythos Evita wurde: Geboren als Maria Eva Duarte, uneheliches Kind armer Eltern auf dem Land, flieht Eva als Jugendliche mit einem Tango-Musiker nach Buenos Aires. Durch gezielte Affären mit immer einflussreicheren Männern nutzt sie jede sich ihr bietende Möglichkeit zum gesellschaftlichen Aufstieg.
Im machthungrigen Armee-Oberst Juan Perón findet sie schließlich ihr männliches Pendant: An seiner Seite wird sie zur Präsidenten-Gattin und Volkstribunin. Durch öffentlichkeitswirksame Reden – »Don’t cry for me Argentina« – sowie ihr soziales und politisches Engagement gewinnt sie schon bald die Sympathie der armen Massen, die sie liebevoll Evita nennen, ihr zujubeln und sie wie eine Heilige verehren. Doch die Gier nach Macht, Wohlstand und Anerkennung, gepaart mit der Korruption des Perónismus, trüben zunehmend ihr schillerndes Wesen …
Begleitet wird Evitas rasanter, märchenhafter Aufstieg von Che – einer fiktiven Figur, die unverkennbar eine Anspielung auf Che Guevara ist –, der als Erzähler und moralischer Gegenspieler Evitas in Rückblicken die Stationen ihrer Legendenbildung kommentiert.
Das mit sieben Tony Awards ausgezeichnete Musical des Erfolgsduos Andrew Lloyd Webber und Tim Rice (u. a. Jesus Christ Superstar) wurde 1978 im Londoner Westend uraufgeführt, eine Broadway-Produktion und Inszenierungen in 28 Ländern und 14 Sprachen folgten. 1996 wurde EVITA mit Madonna in der Hauptrolle und Antonio Banderas als Che verfilmt.
Musikalische Leitung: Yoel Gamzou,
Inszenierung: Tom Ryser,
Bühne: Silvia Merlo, Ulf Stengl,
Kostüme: Uta Meenen,
Dramaturgie: Christa Hohmann
Mit Julia Klotz (Eva Perón), Bernhard Modes (Juan Perón), Henrik Wager (Che), Christian Alexander Müller (Magaldi), Runette Botha (Peróns Geliebte), Abraham Singer (Bruder Evas) u.v.a.m.