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Federico Garcias Lorcas BLUTHOCHZEIT am Vorarlberger Landestheater Bregenz

PREMIERE: DI, 13.1.2015, 19.30 UHR, GROSSES HAUS. -----

In einem kleinen Dorf unter der brennenden Sonne Andalusiens wird eine Hochzeit vorbereitet. Aber das neue Glück steht unter keinem guten Stern. Die Mutter des Bräutigams hat Vorbehalte gegen die Braut – denn die war schon einmal verlobt, und ausgerechnet mit Leonardo, einem Mitglied der Familie, die den Vater und den Bruder des Bräutigams ermordet hat.

Leonardo ist zwar mittlerweile selbst verheiratet, aber zwischen ihm und der Braut besteht nach wie vor eine fatale Anziehungskraft. Auf dem Hochzeitsfest treffen alle zusammen, lang unterdrückte Gefühle brechen hervor und entladen sich in einem blutigen Kampf.

 

Federico Garcia Lorca, ein vielseitig begabter Künstler, ist der international meist übersetzte spanische

Lyriker und Theaterautor des 20. Jahrhunderts. Kennzeichnend für Lorcas Stücke sind starke Frauenfiguren, die wissen, wie sie ihren Platz in der von Männern dominierten Gemeinschaft verteidigen können, und die sich gegen allzu enge gesellschaftliche Konventionen und erstarrte Traditionen auflehnen.

 

Für die BLUTHOCHZEIT bezog Lorca seine Inspiration aus ganz unterschiedlichen Quellen. Auslöser war eine Zeitungsnachricht über die mysteriöse Flucht einer jungen Braut und die Ermordung ihres Liebhabers in der andalusischen Einöde. Während der Arbeit am Stück spielten für den auch als Musiker und Komponisten tätigen Dichter auch Bach-Kantaten und die traditionelle spanische Musik eine wichtige Rolle. Dem sozial engagierten Schriftsteller Lorca geht es in seinem Theater darum, der Beschränktheit gesellschaftlich bedingter Denkweisen den Facettenreichtum zutiefst menschlicher Gefühle´entgegenzusetzen.

 

So stellt er in BLUTHOCHZEIT auf dem konkreten Hintergrund einer spanischen Dorfgemeinschaft der

1930er Jahre durchaus zeitlose Konflikte dar. Der individuellen Selbstverwirklichung stehen familiäre

Zwänge entgegen, die Sehnsucht nach Sicherheit wird von den Unwägbarkeiten des Schicksals durchkreuzt, rationale Planungen werden durch emotionale Verstrickungen zunichte gemacht. Das

Spektrum der damit verknüpften Themen ist weit: Rache und Vergebung, eheliche Treue und sexuelle

Anziehung, persönliche Hoffnungen und gesellschaftliche Konventionen, Lebensfreude und Todesahnung.

 

In besonderer Weise verbindet Lorca in BLUTHOCHZEIT Elemente der antiken Tragödie, des spanischen

Barocktheaters und des modernen realistisches Dramas. So entsteht ein Gesamtkunstwerk aus

treffsicheren Dialogen, starken poetischen Bildern, Musik, Bewegung und Rhythmus. Dem versucht die Bregenzer Inszenierung Rechnung zu tragen und bringt BLUTHOCHZEIT in einer spartenübergreifenden Produktion auf die Bühne: mit einem Ensemble aus Schauspielern, Sängern und Musikern, eigens komponierter Musik und aus der spanischen Tradition entlehnten choreographischen Elementen.

 

Übersetzung von Rudolf Wittkopf

 

Regie: Sigrid Herzog,

Komposition/Musik: Benedikt Brachtel,

Bühne: Simone Grieshaber,

Kostüme: Bettina Werner,

Choreographie: Magdalena Padrosa,

Dramaturgie: Frank Zipfel,

Lichtgestaltung: Arndt Rössler,

Ton: Andreas Niedzwetzki

 

Die Mutter: Charlotte Schwab

Die Braut: Elzemarieke de Vos

Die Dienstmagd: Laura Mitzkus

Leonardos Frau: Klara Pfeiffer

Die Nachbarin: Bettina Hauenschild

Der Bräutigam: Michael Stange

Leonardo: Paul Walther

Der Vater der Braut: Otto Kukla

Ein Holzfäller: Eberhard Peiker

Ein Bursche: Benjamin Schroeder

Sänger: Anna Rajah (Sopran), Richard Resch (Tenor),

John Carpenter (Bariton)

Musiker: Valeriya Kachurovskaya (Klavier/Korrepetition) und

das ensemble plus

 

Weitere Vorstellungstermine: 15.1./ 10.2./ 13.2./20.2./25.2./27.2., jeweils 19.30 Uhr, Grosses Haus

Stückeinführungen: 13.2. / 27.2., jeweils 19.00 Uhr, T-Café

 

KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 ticket@landestheater.org www.landestheater.org

 

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