Kranke Jugend? Krank aus Angst vor dem Leben, dem Ungewissen, dem Alleinsein, auf der Suche nach Halt und Orientierung. An der Schwelle zum Erwachsenwerden erprobt eine Gruppe von Studenten exzessiv ihre eigenen Lebensentwürfe. Orientierungslosigkeit und ein ungestillter Hunger nach Liebe lässt die jungen Männer und Frauen in einem Beziehungschaos versinken, das bis zur Selbstzerstörung führt.
An dem Tag, an dem die Medizinstudentin Marie promoviert, verlässt ihr Freund Petrell, ein Möchtegern-Poet, sie für die ambitionierte Kommilitonin Irene: Auftakt für einen Reigen der Verführung, des Verliebens, Verlassens und des Betruges. Marie flüchtet verzweifelt in die Arme der exaltierten, adligen Desirée. Deren Lebensgier hat der ewige Student Freder mit seinem zynischen Machoverhalten jedoch längst in einen Selbstzerstörungstrieb verkehrt. In der Zwischenzeit verführt Freder das naiv in ihn verliebte Zimmermädchen Lucy dazu, sich für ihn zu prostituieren.
Ferdinand Bruckner gelang mit „Krankheit der Jugend“ 1926 der Durchbruch als Dramatiker. Das Schauspiel spielt im Nachkriegs-Wien der 20er Jahre und muss damals sowohl spektakulär als auch skandalös gewirkt haben. Der Regisseur Marco Dott, Leiter der Sparte Junges Land, holt die zeitlose Geschichte in die Gegenwart und beleuchtet eine Jugend zwischen Anpassung und der Erprobung von Grenzen. Ein aufrüttelndes Gesellschaftsbild, voller Intensität und Dramatik.
Inszenierung Marco Dott
Ausstattung Manuela Weilguni
09.03.2012
19:30 Uhr
14.03.2012
11:00 Uhr
18.03.2012
19:00 Uhr
23.03.2012
19:30 Uhr
28.03.2012
11:00 Uhr
04.04.2012
19:30 Uhr