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FEUERLAND von Gaston Salvatore - Burgtheater Wien

Premiere am 14. November 2008, um 20.00 Uhr, Kasino am Schwarzenbergplatz

 

Im Jahre 1831 rüstet der englische Kapitän Robert FitzRoy eine Expedition an das äußerste Ende Südamerikas, nach Patagonien aus.

An Bord des Schiffes befinden sich auch der junge Naturforscher Charles Darwin und drei Feuerländer, die FitzRoy auf seiner ersten Reise mit nach England gebracht hatte, um sie auf einer dortigen Schule unterrichten zu lassen.

Die Beagle, eine Barke der britischen Kriegsmarine, soll die Vermessungsarbeiten an der Südspitze des amerikanischen Kontinents fortsetzen, die sie selbst vor zwei Jahren unterbrochen hat. Nach Vollendung dieser Aufgabe soll sie über den Galapagos und Sydney heimkehren, um eine geschlossene Abfolge von chronometrischen Ablesungen der Meridiane rund um die Welt durchzuführen.

 

Da FitzRoy an die Schöpfungsgeschichte der Bibel glaubt, aus der hervorgeht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind, muss es seiner Ansicht nach möglich sein, die "verwilderten" Feuerländer zu zivilisieren und sie nach ihrer Rückkehr Christentum und Zivilisation in ihrer Heimat verbreiten zu lassen. Charles Darwin bezweifelt, dass Jahrhunderte unterschiedlicher Entwicklung in zwei Jahren christlicher Erziehung "übersprungen" werden können. Als es kurz nach der Rückkehr der Feuerländer in der Mission zu einer Katastrophe kommt, sieht sich Darwin bestätigt.

 

Ist der Mensch die Kreatur eines Schöpfungsaktes oder ein geschichtliches Wesen? Können wir uns verändern oder entsprechen wir nur besser oder schlechter einem uns vorher bestimmten Bild? Sind wir gleich oder verschieden? Und welche Konsequenzen haben die unterschiedlichen Antworten für die Freiheit des Menschen und die Möglichkeiten des Zusammenlebens? Um diese "alten" und heute - auch anhand von Darwins Theorien - wieder viel diskutierten Fragen hat Gaston Salvatore, in Chile geborener Sohn italienischer Einwanderer und Neffe von Salvador Allende, der Mitte der sechziger Jahre zum Studium nach Deutschland kam und einer der Exponenten der Studentenbewegung wurde, ein spannendes Kapitel innerer und äußerer Kolonisationsgeschichte geschrieben.

 

Regie: Tina Lanik

Bühne: Magdalena Gut

Kostüme: Su Sigmund

Dramaturgie: Sebastian Huber

 

Charles Darwin Philipp Hauß

 

Robert FitzRoy Moritz Vierboom

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