Zusammen mit dem Arzt Procida plant das junge Paar Montforts Ermordung. Nachdem der Gouverneur sich jedoch als Henris Vater zu Erkennen gibt, misslingt das Attentat durch das Eingreifen des jungen Mannes. Procida und Hélène sollen hingerichtet werden, aber der Gouverneur will das Urteil aufheben, wenn Henri sich öffentlich zu ihm bekennt. In letzter Minute kommt der Zögernde dieser Forderung nach. Mit der Hochzeit des Paares soll der Frieden im Land besiegelt werden. Aber als Hélène erfährt, dass das Läuten der Hochzeitsglocken den Sizilianern als Zeichen zum Angriff dienen soll, verweigert sie Henri ihre Hand. In der Absicht, das Glück seines Sohnes zu befördern, gibt Montfort schließlich das Zeichen zum Läuten der Glocken, worauf der blutige Aufstand losbricht.
Die sizilianische Vesper komponierte Giuseppe Verdi (1813-1901) für Paris, damals der Nabel der musikalischen Welt. Es war sein erklärtes Ziel als führender Komponist Italiens, die Verflachung der u.a. durch Meyerbeer zur Blüte geführten Gattung der französischen Grand Opéra aufzuhalten.
Doch Verdi gelang es nur bedingt, die mittlerweile der puren Unterhaltung dienenden prunkvollen Tableaus und spektakulären Effekte zu überwinden. Trotzdem entstand mit der Vesper eine seiner farbenreichsten und differenziertesten Partituren, die ihn in seiner Entwicklung hin zum Spätwerk einen großen Schritt voran brachte. Nach der erfolgreichen Uraufführung 1855 in Paris wurde das Werk rasch international nachgespielt und konnte nach der Staatsgründung 1861 auch in italienischer Übersetzung in Verdis Heimat überzeugen. Bei der aktuellen Neuproduktion handelt es sich um die Frankfurter Erstaufführung der französischen Fassung.
Für die Produktion kehrt Jens-Daniel Herzog, Intendant der Oper Dortmund, nach Frankfurt zurück, wo er 2008/09 Wagners Lohengrin inszenierte. 2012 feierte der spanische Dirigent Pablo Heras-Casado einen großen Erfolg mit Donizettis L’elisir d’amore in Baden-Baden, inszeniert von Rolando Villazón. Nun gibt er sein Hausdebüt an der Oper Frankfurt.
Verdi und seinem Werk ist in dieser Saison auch das Begleitprogramm unter dem Titel Oper FINALE gewidmet.
Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi
Text von Eugène Scribe und Charles Duveyrier
Nach dem Libretto Le Duc d’Albe (1839)
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Pablo Heras-Casado / Hartmut Keil (6. Juli 2013)
Inszenierung: Jens-Daniel Herzog
Bühnenbild und Kostüme: Mathis Neidhardt
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Norbert Abels
Chor und Extra-Chor: Matthias Köhler
Guy de Montfort: Quinn Kelsey
Sire de Béthune: Bálint Szabó / Kihwan Sim (27., 30. Juni, 3., 6. Juli 2013)
Graf von Vaudemont: Jonathan Beyer
Henri, ein junger Sizilianer: Alfred Kim
Jean Procida, Arzt aus Sizilien: Raymond Aceto
Herzogin Hélène: Elza van den Heever
Ninetta, ihr Kindermädchen: Nina Tarandek
Danieli: Hans-Jürgen Lazar
Mainfroid: Michael McCown
Thibault: Simon Bode
Robert: Iurii Samoilov
Chor, Extra-Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 19., 22., 27., 30. Juni, 3., 6. Juli 2013
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die oben angegebenen Preise, die Premiere ausgenommen.