Ohnmächtig versucht er herauszufinden, gegen welches Gesetz er verstoßen, vor welchem Gericht er sich zu verantworten hat. Doch jede Einflussnahme auf seinen Prozess scheitert. Nach einer einjährigen Odyssee voller erotischer Eskapaden und absurd komischer Situationen wird Josef K. am
Vorabend seines 31. Geburtstages von zwei Männern abgeführt. Noch immer versucht er zu begreifen, was er begreifen soll: „Das Einzige, was ich jetzt tun kann, ist bis zum Ende den ruhig einteilenden Verstand behalten. Ich wollte immer mit zwanzig Händen in die Welt hineinfahren und überdies zu einem nicht zu billigenden Zweck. Das war unrichtig, soll ich nun zeigen, dass nicht einmal der einjährige Prozess mich belehren konnte?“ Kurz darauf ist Josef K. tot.
Franz Kafkas im Sommer 1914 verfasstes Romanfragment ist zugleich beklemmend und befreiend, tragisch und komisch. Die Geschichte von Josef K. zeugt vom Misstrauen in die Möglichkeit einer rational-logischen Deutbarkeit der Welt, das Kafkas gesamtes Werk durchzieht. Dem Protagonisten begegnet eine geschlossene Ordnung, deren Regeln er nicht kennt. Alle Antworten auf seine Fragen werden alsbald wieder in Frage gestellt. Aber eine Frage stellt Josef K. nie: Hätte das Gesetz Macht über ihn, hielte er es nicht für wahr?
Kafka konfrontiert seine Figuren mit den Absurditäten der modernen Welt und verhandelt dabei die Grundfragen von Schuld und Gerechtigkeit.
Alexander Müller-Elmau
Alexander Müller-Elmau
Kostüme:
Katrin Busching
Mit: Nils Thorben Bartling Ulf Deutscher Kristin Göpfert Ralph Hönicke Benjamin Janssen Antonio Lallo Tobias Strobel
Die nächsten Termine:
Samstag, 23.1.2016 19:30 Uhr
Mittwoch, 27.1.2016 19:30 Uhr
Freitag, 19.2.2016 19:30 Uhr
Dienstag, 1.3.2016 19:30 Uhr
Donnerstag, 3.3.2016 19:30 Uhr
Freitag, 18.3.2016 19:30 Uhr
Weitere Vorstellungen in Esslingen: 27.1. sowie 1.3., 3.3, 11.3., 18.3.