Fräulein Else – Tochter eines Wiener Advokaten, verbringt im Spätsommer 1986 einige Ferienwochen in einem Hotel in den italienischen Dolomiten. Dort erreicht sie ein Brief ihrer Mutter, die von der schier ausweglosen finanziellen Situation des Vaters berichtet und sie bestürmt, den ebenfalls im Hotel weilenden Kunsthändler Dorsday um die in diesen Tagen fällige Summe von 30.000 Gulden zu bitten. Andernfalls müsse der Vater ins Gefängnis. Dorsday erklärt sich bereit, verlangt aber als Gegenleistung, Else eine Viertelstunde nackt betrachten zu dürfen. Else wird von diesem Ansinnen tief verstört, erscheint nach dem Abendessen nur mit einem Mantel bekleidet in der Hotelhalle, entblößt sich und bricht zusammen.
Arthur Schnitzler, einer der wohl bedeutendsten österreichischen Schriftsteller der Jahrhundertwende, gibt die Gedanken wieder, die einer aufgewühlten, neunzehnjährigen Frau durch den Kopf gehen. Einerseits fürchtet sie um ihre Selbstachtung, andererseits hält sie es für ihre Pflicht, das Opfer für die Familie zu bringen. Schnitzler versteht es, sich in die Lage der unglücklichen Protagonistin zu versetzen und ihren Zwiespalt in einem ergreifenden inneren Monolog darzustellen. Fräulein Else ist nicht nur ein literarisches, sondern auch ein psychologisches Meisterwerk.
Die hochtalentierte achtzehnjährige Anna Véron aus Kennelbach in der Rolle von Fräulein Else, vermittelt die innere psychologische Zerrissenheit der Protagonistin sensibel und zugleich impulsiv.
Das weitere Team der kleinen, engagierten Gruppe rund um Martin Simma (Textbearbeitung, Bühnenbild und Regie) besteht aus Livia Neutsch (Musikkonzept und Klavier), Stephanie Wladika (Kostüm) und Lee Julie Rusch (Maske).
Weitere Vorstellungen: Mi. 6. und Do. 7. September 2006, jeweils 20 Uhr
Eine Produktion der Kulturinitiative KON:TUR in Zusammenarbeit mit dem Theater KOSMOS
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