Nur ökonomisch läuft der Laden nicht: Die Fabriken sind geschlossen, es fehlt an allem. In dieser Situation zwischen Euphorie und Enttäuschung feiert man den Besuch eines prominenten Gastes: Clara, die vor 30 Jahren die Stadt als 17jährige verlassen hat, kehrt in ihre Heimat zurück. Inzwischen ist sie ein gefeierter Weltstar geworden. Den erwartungsvollen Bürgern stellt sie ein unglaubliches Geschenk in Aussicht: eine Milliarde, verteilt auf alle. Doch die Stiftung ist an eine Bedingung geknüpft. Für ihr Geld will Clara "Gerechtigkeit“. Der Kaufmann Alfred Ill, der sie damals geschwängert und dann verlassen hat, soll sterben. Die Bürger der Stadt werden auf eine harte Probe gestellt: Reicht ihr Widerstandsgeist, auf den sie so stolz sind, um einer Versuchung, wie dieser zu widerstehen?
In seiner Bearbeitung wendet Armin Petras Friedrich Dürrenmatts dramatisches Experiment über die ökonomischen Grenzen des moralischen Diskurses auf die historische Situation nach der Wende von 1989 an. Eine Stadt im Konflikt der Werte: Die Verletzlichkeit des Lebens, die Ungesichertheit der politischen Kategorien und der Magnetismus des Geldes stehen gegeneinander. Einer wird verlieren.
Es spielen: Christine Hoppe (Clara, eine schöne Frau), Andreas Leupold (Alfred Ill, früher ein Dandy), Sabine Waibel (Frau Ill, Kauffrau), Stefko Hanushevsky (Sohn, Cineast), Anne Müller (Das Mädchen), Wolfgang Michalek (Bürgermeister, ein eloquenter Mann), Matthias Reichwald (Der Polizist), Gunnar Teuber (Journalist, früher Dichter), Berit Jentzsch (Leopard, eine junge Frau mit einer Krankheit)
Regie: Armin Petras,
Bühne: Olaf Altmann,
Kostüme: Katja Strohschneider,
Musik: Sebastian Vogel, Thomas Kürstner,
Video: Niklas Ritter
Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden (Die Premiere in Dresden war am 12. Dezember 2009)