Mit Fotomaterial und einer Soundcollage aus historischen Radio O-Tönen von West- und Ostsendern nimmt Uwe Mengel die Passanten mit auf eine Zeitreise: Der Kurfürstendamm war als Prachtstraße in den 50er Jahren das Schaufenster des kapitalistischen Westens. Hier trafen Ostberliner auf Westberliner und bestaunten den Glanz der Leuchtreklamen, der Waren und der neuen Architektur. Das Aufeinandertreffen der beiden feindlichen Welten, das vor der Kulisse des Luxus einher ging mit aggressiven Anfeindungen und absurden Situationen, endete schließlich abrupt mit dem 13. August 1961 – als der Bau der Mauer begann.
Die „Verkehrskanzel“ steht als typisches Bauwerk der 50er Jahre denkmalgeschützt gegenüber dem Café Kranzler. Noch bis in den Oktober 1962 beobachtete ein Verkehrspolizist von hier aus den Verkehr und bestimmte manuell über rotes und grünes Licht an der Ampelkreuzung.
Uwe Mengel lebt und arbeitet als Autor und Regisseur in Berlin und New York. Er studierte Theologie an der Friedrich Schiller Universität in Jena und setzte sein Studium nach seiner Flucht nach Westberlin an der FU fort. 1980 übersiedelte Uwe Mengel nach New York, wo er interaktive Performances an verschiedensten Orten inszenierte. Er realisierte seine Projekte auf Einladung internationaler Theaterfestivals auch in Zürich, Theassaloniki, Melbourne , San Antonio/Texas und Berlin. Einige seiner Stimm- und Toncollagen, die er als Hörspiele für deutsche Sender schrieb und inszenierte, wurden als Hörspiel des Monats preisgekrönt.