Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
FURCHT UND ELEND DES DRITTEN REICHES von Bertolt Brecht im Berliner Ensemble FURCHT UND ELEND DES DRITTEN REICHES von Bertolt Brecht im Berliner Ensemble FURCHT UND ELEND DES...

FURCHT UND ELEND DES DRITTEN REICHES von Bertolt Brecht im Berliner Ensemble

Premiere 1. März 209, 19.30 Uhr, Pavillon

 

Zweifel, Misstrauen, Angst, Verrat – Brecht zeigt in einem Zyklus von Szenen wie sich die Menschen im kleinen alltäglichen Verrat verrenken und den großen Schrecken ermöglichen und gleichzeitig darunter leiden.

Ein Freund misstraut dem Freund, der gerade aus dem KZ entlassen wurde. Haben ihn die Nazis vielleicht „umgeschult“? Eltern fürchten sich davor, von ihrem Sohn, einem Hitlerjungen, denunziert zu werden.

 

Erst sind es Zweifel, dann Misstrauen und schließlich Angst, die ein junge Frau befallen, seit ihr Liebhaber in die SA eingetreten ist und dumme Reden schwingt: „Sage nicht, du bist unverändert. Du bist es nicht. Das steckt ja so an.“

 

Der Fall ist klar. Aber der Amtsrichter, eifrig bestrebt, sich nach dem Willen der SA oder der SS oder der NSDAP zu unterwerfen, weiß weder wie, noch wem er „Recht“ geben soll. Etwa doch dem jüdischen Angeklagten? Was dann?

Der Nachbar denunziert den Nachbarn. Die brutalen Folgen kann er nicht mit ansehen. Er widerruft. Das macht auch ihn verdächtig.

 

Die jüdische Frau verabschiedet sich 1935 von ihren Freunden und Bekannten, um zu fliehen. Sie will ihrem „arischen“ Ehemann nicht im Wege stehen.

Endlich wieder Arbeit und sei es in der Rüstungsindustrie. „Herrgott, es gibt doch nichts mehr, was nicht für den Krieg ist!“

 

Ein einzigartiger Zyklus von Szenen aus dem Leben in der (braunen) Diktatur. Angeregt von Augenzeugenberichten, Zeitungsnotizen und eigenem Erleben schildert Brecht den Alltag in Nazi-Deutschland. Er zeigt auf, wie sich unter Druck die Beziehungen zwischen den Menschen „verrenken“, wie er sagt.

 

Inszenierung: Manfred Karge

 

Mit Eva Brunner, Claudia Burckhardt, Anna Graenzer, Swetlana Schönfeld; Michael Kinkel, Peter Luppa, Dieter Montag, Stephan Schäfer, Norbert Stöß

 

Montag, 2. März, 19.30 Uhr, Pavillon

Mittwoch, 4. März, 19.30 Uhr, Pavillon

Freitag, 27. März, 20.00 Uhr, Pavillon

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SCHATTEN EINES DORFES - Deutsche Erstaufführung "Die Bagage" von Monika Helfer im Studiotheater Stuttgart

Die Inszenierung von Lisa Wildmann nach dem Roman "Die Bagage" der 1947 in Au/Bregenzerwald geborenen Autorin Monika Helfer lebt von suggestiven psychologischen Beobachtungen und starken…

Von: ALEXANDER WALTHER

EFFEKTVOLLE WENDUNGEN - "Der letzte Vorhang" von Maria Goos im Theater Atelier/STUTTGART

Dieses Stück von Maria Goos (die in den Niederlanden als Multitalent viele Fernsehpreise gewann) verpackt eine komplizierte Dreiecksbeziehung geschickt zu einem durchaus spannenden Stück mit…

Von: ALEXANDER WALTHER

Traum oder Wirklichkeit? "Die Tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold in der Deutschen Oper am Rhein

Nach dem Tod seiner über alles geliebten Frau Marie hat sich Paul nach Brügge zurückgezogen, einer Stadt, die für ihn mit ihren alten kleinen Häusern, kleinen Gassen und zahlreichen Kanälen einen…

Von: Dagmar Kurtz

VERWIRRSPIEL IM HOTEL - Mozarts "Don Giovanni" in der Staatsoper Stuttgart

Andrea Moses inszeniert Mozarts Meisterwerk in einem Hotel als Labyrinth gegenseitiger Täuschungen und Enttäuschungen. Auch hier eilt Don Giovanni als unwiderstehlicher Verführer von einer Eroberung…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE RHYTHMEN - Tanzabend mit Israel Galvan bei den Schlossfestspieleni n der Karlskaserne/LUDWIGSBURG

Der Spanier Israel Galvan gilt als "Nijinsky des Flamencos" und fühlt sich vom traditionellen Flamenco erstickt. Jetzt hat er sich Igor Strawinskys "Le Sacre du printemps" vorgenommen, jenes Ballett,…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑