Eine Woche nach den Internationalen Maifestspielen gastiert erneut eine
hochkarätige Kompanie im Großen Haus, die im Rahmen der
Regionenpartnerschaft Aquitaine-Hessen am Staatstheater Wiesbaden zur Musik von Maurice Ravel und Manuel de Falla „Das Porträt der Infantin“ & „Der
Liebeszauber“ (Choreografie:Thierry Malandain) zeigt.
Im Gegenzug eröffnet das Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden am 11. September 2009 mit „Weiß wie der Mond“ von Stephan Thoss das Tanzfestival „Le Temps D'aimer la Danse“ in Biarritz.
Die erste Choreografie dieses zweiteiligen Ballettabends ist inspiriert von
Diego Velázquez’ berühmtem Gemälde „Las Meninas“. Fakten und Fiktion
vermischend geht „Das Porträt der Infantin“ über die Malerei hinaus und
schafft zur betörenden Musik von Maurice Ravel ein ganz eigenes Bild einer
märchenhaft fantastischen Welt.
Das einaktige Ballett „Der Liebeszauber“ des spanischen Komponisten Manuel
de Falla entführt anschließend in die pittoreske Welt der andalusischen
Zigeuner, in der erst Aberglaube und Geisterzauber überlistet werden müssen,
damit ein junges Mädchen sich neu auf die Liebe einlassen kann. Malandain
knüpft in seiner Interpretation des Klassikers an den ständigen Kreislauf
von Leben und Tod an.
Das 1988 gegründete Centre Chorégraphique National (CCN) im französischen
Biarritz führt das Wort „Ballett“ ganz bewusst in seinem Namen. Alle 16
Tänzer und Tänzerinnen sind klassisch ausgebildet, der künstlerische
Ausdruck des Ensembles ist durch die Arbeiten Thierry Malandains
neo-klassisch geprägt. Der Choreograf legt sein Hauptaugenmerk auf den
Menschen und seinen tanzenden Körper, seine Zerbrechlichkeit, Kraft und
Sinnlichkeit, egal, ob er eine abstrakte, eine erzählende oder eine
klassisch inspirierte Form wählt. Thierry Malandain schuf über 60
Choreografien, die von Kompanien in der ganzen Welt aufgeführt werden.