Der Text stammt jedoch vorwiegend aus dem Alten Testament: Die Vorhersagen eines Messias werden auf Jesus Christus bezogen. In Händels Musik nehmen die Nöte und Ängste Gestalt an, vor deren Hintergrund solche Erlösungshoffnungen nachvollziehbar werden. Die szenische Version des Oratoriums in der Inszenierung des australischen Regisseurs David Freeman kam 2012 am Königlichen Opernhaus Kopenhagen zur Uraufführung und wird nun an die Oper Frankfurt übernommen, womit das Werk erstmals hier erklingt. Als bekannteste Nummer gilt sicherlich das „Halleluja“ des Chores am Schluss des zweiten Teils.
Der Münchner Dirigent Markus Poschner gibt mit dieser Produktion (am 28. Mai 2016 im Wechsel mit Chordirektor Tilman Michael) sein Debüt an der Oper Frankfurt. Seit Beginn dieser Saison hat er die Position des Chefdirigenten des Orchestra della Svizzera Italiana Lugano inne. Ab 2017/18 wird er in Linz als Opernchef des Landestheaters und Chefdirigent des Brucknerorchesters tätig sein. Auch der australische Regisseur David Freeman ist Frankfurt-Debütant. Seine Anfang der 1990-er Jahre entstandene Inszenierung von Prokofjews Der feurige Engel am heutigen Mariinsky Theater St. Petersburg wurde u.a. an der Metropolitan Opera New York, der San Francisco Opera, dem Royal Opera House Covent Garden London und am Teatro Regio Turin gezeigt. Weitere seiner Arbeiten entstanden u.a. an der English National Opera und der Royal Albert Hall in London. Zur Sängerbesetzung u.a. aus dem Ensemble gehören Elizabeth Reiter (Sopran), Juanita Lascarro (Sopran), Katharina Magiera (Alt), Martin Mitterrutzner (Tenor) und Vuyani Mlinde (Bass).
Regisseur David Freeman äußert sich folgendermaßen zu seiner Inszenierung: „Eine Gruppe von Menschen, die sich untereinander nicht kennen, vielleicht aus einer Kleinstadt, findet Zuflucht in den Mauern eines zerbombten Gebäudes. Ihre gemeinsame Kultur ist christlich geprägt. Aus Erschöpfung und Angst heraus, aus Gründen, die sie vielleicht nicht einmal selbst in Worte fassen könnten, fängt einer von ihnen an, aus der Bibel zu zitieren: Die Prophezeiungen von einem Messias, der ihnen in der Stunde der Not neue Hoffnung brächte. Doch ihre gegenwärtige Lage ist so drastisch, dass sie daraus nicht lange Hoffnung schöpfen können – bis sie sich an die Geschichte von der Geburt Christi erinnern. Selbst in dieser schrecklichen Situation bringt eine Geburt Hoffnung…“
Oratorium in drei Teilen von Georg Friedrich Händel
Text von Charles Jennens nach der Heiligen Schrift
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Markus Poschner / Tilman Michael (28. Mai 2016)
Inszenierung: David Freeman
Bühnenbild: David Roger
Kostüme: Louie Whitmore
Licht: Wolfgang Göbbel
Choreografie: Julian Moss
Video: Shuang Zou, Marco Devetak (Lanterna Vision)
Dramaturgische Betreuung: Konrad Kuhn
Chor: Tilman Michael
Sopran: Elizabeth Reiter
Sopran: Juanita Lascarro
Alt: Katharina Magiera
Tenor: Martin Mitterrutzner
Bass: Vuyani Mlinde
u.a.
Chor der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Übernahme einer Produktion des Königlichen Theaters Kopenhagen
Weitere Vorstellungen: 1., 10., 15., 17. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 22. April, 1., 28. Mai, 4. Juni 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.