Er liebt Agilea, die auch Egeo begehrt. Den Sohn will er mit Medea – der er selbst Hoffnungen auf den Thron gemacht hat – verheiraten, um ihn damit als Konkurrenten um die Macht auszuschalten. Teseo willigt ein, mit Medeas Hilfe Agilea für sich zu gewinnen, wobei ihm der Hass und die Eifersucht der gedemütigten Zauberin verborgen bleiben. Die von Medea beschworenen Dämonen entführen Agilea, welche unter dem Einfluss des Zaubers ihrer Liebe entsagt. Anteilnahme heuchelnd gibt Medea vor, dem Glück Agileas mit Teseo nicht mehr im Wege zu stehen. Dem König indes verspricht sie, seinen Nebenbuhler – in dem er seinen Sohn nicht erkennt – aus dem Weg zu räumen. Da bemerkt der Vater Teseos Schwert und schlägt ihm den Giftbecher aus der Hand. Gerührt gibt der König dem jungen Paar und auch den sich liebenden Hofbediensteten Clizia und Arcane seinen Segen. Medea erscheint auf einem Drachenwagen, um den Königspalast zu zerstören. Aber durch das Eingreifen der Göttin Minerva werden alle gerettet.
Wie bei Cesare heißt der Librettist auch bei der dritten für London komponierten Oper Händels Nicola Francesco Haym. Die Uraufführung am 10. Januar 1713 im Queen’s Theatre am Londoner Haymarket war ein großer Erfolg. Nicht zuletzt wegen der aufwendigen Ausstattung sowie einer extra angefertigten, ausgeklügelten Theatermaschinerie wurde die Produktion mehr als ein Dutzend Mal vor ausverkauftem Hause gegeben. Die unglaubwürdige und in weiten Teilen auch unlogische Handlung schien das damalige Publikum nicht zu stören.
Nach der Premiere des Giulio Cesare in Egitto am 2. Dezember 2012 im Opernhaus folgt nun mit dem 11 Jahre zuvor entstandenen fünfaktigen Dramma tragico Teseo im Bockenheimer Depot die zweite Frankfurter Produktion eines Werkes von Georg Friedrich Händel (1685-1759) in der Spielzeit 2012/13.
Die musikalische Leitung liegt bei Felice Venanzoni, der der Oper Frankfurt seit 1999 verbunden ist – seit 2002 als Studienleiter. Regisseur Tilmann Köhler wirkt seit 2009 als Hausregisseur am Staatsschauspiel Dresden und legt mit dieser Produktion sein Debüt als Opernregisseur vor. Erstmals gastiert auch die französische Mezzosopranistin Gaëlle Arquez (Medea) in Frankfurt, zuvor verkörpert sie jedoch Meg Page in Verdis Falstaff an der Opéra de Paris. Die Countertenöre William Towers (Egeo) und Matthias Rexroth (Arcane) hingegen sind am Main bereits bekannt: Towers sang u.a. 2009/10 Ruggiero in Vivaldis Orlando furioso, während Rexroth kürzlich als Tolomeo in Händels Giulio Cesare erfolgreich war. Aus dem Ensemble ist die Titelpartie mit Jenny Carlstedt besetzt, an ihrer Seite sind die Kolleginnen Juanita Lascarro (Agilea) und Anna Ryberg (Clizia) vertreten.
Dramma tragico in fünf Akten von Georg Friedrich Händel
Text von Nicola Francesco Haym
Nach Philippe Quinaults Thésée
In italienischer Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Felice Venanzoni
Inszenierung: Tilmann Köhler
Bühnenbild: Karoly Risz
Kostüme: Susanne Uhl
Licht: Frank Keller
Dramaturgie: Agnes Eggers, Zsolt Horpácsy
Teseo: Jenny Carlstedt
Agilea: Juanita Lascarro
Medea: Gaëlle Arquez
Egeo: William Towers
Clizia: Anna Ryberg
Arcane: Matthias Rexroth
Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters und Gäste
Weitere Vorstellungen: 1., 2., 4., 6., 7., 9. Juni 2013
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.