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George Bernard Shaw, "Haus Herzenstod", OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER

Eine Phantasie englischer Themen nach russischer Manier (1919)

Premiere am 21. Januar 2011 um 20 Uhr im Kleinen Haus

Ellie soll und will heiraten, nicht aus Liebe, sondern weil der potentielle Gatte Mr. Mangan im Gegensatz zu ihrer eigenen Familie Geld hat.

Um ihrer Freundin Ellie diese Vernunftheirat auszureden, hat Hesione Hushabye sie eingeladen, einige Zeit bei ihr auf dem Land zu verbringen, wo sie gemeinsam mit ihrer Familie und ihrem Vater Kapitän Shotover lebt. Doch mit der Ruhe ist es bald vorbei: Zeitgleich mit Ellie trifft Lady Utterword ein, die kleine Schwester von Mrs. Hushabye. Sie hatte vor 23 Jahren mit ihrer Heirat das Vaterhaus verlassen und kehrt nun erstmals hierhin zurück. Doch hält sich die Wiedersehensfreude in Grenzen. Schließlich fand die Hochzeit damals gegen den Willen des Vaters statt, der sie umgehend zur Personifikation des Teufels erklärt hatte.

Wenig später treffen weitere Väter, Brüder und Ehegatten sowie der Großkapitalist Mangan ein und Ellies Heiratspläne werden ebenso zum Gegenstand ironischer, sentimentaler und bösartiger Plaudereien wie eine Reihe weiterer, alter und neuer Enttäuschungen, Liebesverstrickungen und »Herzenstode«.

Mit bissigem Humor und zugleich großer Sympathie für die Fehler seiner Figuren erzählt George Bernard Shaw in seinem am Vorabend des Ersten Weltkriegs spielenden Haus Herzenstod von einer Gesellschaft am Rand der Krise: Er zeigt, wie sich mit einer gesunden Portion Selbstbetrug, hochironisch und zugleich liebenswert hilflos, das gebildete Bürgertum durch die Untiefen der gesellschaftlichen und ökonomischen Krise laviert. Und er zeigt dabei mit schonungsloser Offenheit, wie die Liebessehnsucht der Protagonisten Gegenstand eines zynischen Gesellschaftsspiels wird.

In Szene gesetzt wird Haus Herzenstod von Sascha Bunge. Er ist Oberspielleiter und stellvertretender Intendant des Theaters an der Parkaue Berlin und inszenierte zuletzt am Oldenburgischen Staatstheater Horvaths Glaube Liebe Hoffnung.

Inszenierung: Sascha Bunge;

Bühne: Constanze Fischbeck;

Kostüme: Katja Schmidt

Dramaturgie: Sebastian Hanusa

Mit: Sarah Bauerett, Caroline Nagel, Eva-Maria Pichler, Anna Steffens; Sebastian Brandes, Vincent Doddema, Bernhard Hackmann, Thomas Lichtenstein, Gilbert Mieroph, Hartmut Schories

Weitere Vorstellungen: Fr 28. Januar, Sa 5., Sa 12., Fr 18., Sa 26. Februar

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