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Gerhart Hauptmanns ’Berliner Tragikomödie‘ Die Ratten im Staatstheater Mainz

Premiere 27.02.2015, 19.30 Uhr. -----

Schon wo se det erste Kindeken hatte, nu jar nachdem, wie et jestorben is, wa eene Schraube los bei die John. Seit se nu jar det zweete hat, wackeln zwee.

Zahlreiche Kinder geistern im Wortsinn durch Gerhart Hauptmanns ’Berliner Tragikomödie‘ Die Ratten – das tote Adalbertchen ebenso wie die große lebendige Kinderschar Selma Knobbes. Auf der Bühne sieht man sie in der Regel nicht.

In einem städtischen Mietshaus leben die Bewohner nicht nur dicht an dicht, sondern auch im sozialen Vergleich zueinander. Irgendwo zwischen dem Kostümfundus des Theaterdirektor Hassenreuter und der Kinderbande der morphinsüchtigen Nachbarin Knobbe wohnen Herr und Frau John. Ein Ehepaar, das seine Tage mit Arbeit füllt, seit ihr einziger Sohn gestorben ist. Doch welchen Sinn macht die harte Arbeit, wenn man nach Hause kommt und die Wohnung still bleibt? Frau John überredet ein mittelloses Mädchen, ihr das ungewollte Baby zu überlassen. Der Traum vom Nachwuchs erfüllt sich – bis die junge Frau ihr Kind zurückfordert. Zugleich meldet auch Nachbarin Knobbe eines ihrer Kinder als gestohlen. Frau John verteidigt gegenüber den Nachbarn obsessiv ihre Mutterschaft. Eine Hatz beginnt – auf Frau John und auf die kleinen Sehnsuchtsobjekte der Erwachsenen: die Kinder.

Hauptmanns moderner Klassiker lässt eine Vielzahl von Kindern durch die Szenen geistern: vom toten Adalbertchen bis hin zur Kinderschar Frau Knobbes. In den Puppen des Schauspielers und Puppenbauers Michael Pietsch werden sie lebendig, die Inszenierung setzt den Nachwuchs sowie das, was sich Eltern von ihm erhoffen, in den Fokus.

Hausregisseur Jan-Christoph Gockel stellt sie ins Zentrum seiner zweiten Inszenierung dieser Spielzeit in Mainz – die Kinder und die Geister. Gemeinsam mit dem Schauspieler und Puppenbauer Michael Pietsch, in seinen Puppen werden sie, nun ja: lebendig.

Inszenierung: Jan-Christoph Gockel

Bühne: Julia Kurzweg

Kostüme: Sophie du Vinage

Puppenbau: Michael Pietsch

Musik: Matthias Grübel

Licht: Peter Meier

Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke

Harro Hassenreuter: Murat Yeginer

Therese, seine Frau: Andrea Quirbach

Walburga, seine Tochter: Leoni Schulz

Erich Spitta: Matthias Lamp

Alice Rütterbusch: David Schellenberg

John: Johannes Schmidt

Frau John: Anika Baumann

Bruno Mechelke: Michael Pietsch

Pauline Piperkarcka: Ulrike Beerbaum

Frau Sidonie Knobbe: Anna Steffens

Selma: Lilith Häßle

Quaquaro: Sebastian Brandes

3.03.2015, 5.03.2015, 7.03.2015, 10.03.2015, 22.03.2015, 26.03.2015, 27.03.2015, 2.04.2015, 4.04.2015, 12.04.2015, 21.04.2015, 23.04.2015, 17.05.2015

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