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Giacomo Puccinis "Turandot" - Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg

Düsseldorfer Premiere Sa 04.03.2017, 19.30 Uhr im Opernhaus Düsseldorf. -----

Als chinesische Prinzessin ist sie bekannt, die schöne und unnahbare Turandot, deren Legende vermutlich persischen Ursprungs ist. Drei Rätsel muss derjenige lösen, der, kopflos vom Anblick ihrer Schönheit, sie zur Frau begehrt. Wahrhaft kopflos endet der Wagemutige, wenn ihm die Lösung der Rätsel nicht glückt.

Doch die Todesgefahr kann die jungen Freier nicht schrecken. Je grausamer die Prinzessin ihr Spiel mit ihnen treibt, umso stärker erstrahlt sie in einer Aura, die sie vor jeglicher Inbesitznahme durch einen Mann schützen soll. So wollen es alle Turandot-Märchen. Doch die Rätselprinzessin gehört nicht zur Gattung der männerfeindlichen Amazonen und Zauberinnen. Ihr Wesen ist archaischer Natur, rückbezogen auf den gewaltsamen Tod einer Urahnin, den sie im Glauben an die Wiedergeburt rächen will. Der Preis für diese selbst auferlegte Passion ist die Einsamkeit, unter der Turandot, ohne es zuzugeben, am meisten leidet.

„Turandot“ ist Puccinis (1858–1924) letzte Oper, die er nicht mehr vollenden konnte, weil er mitten in der Arbeit einem tödlichen Kehlkopfleiden erlag. Das ist umso tragischer, da diese Oper als einziges seiner Bühnenwerke einen glücklichen Ausgang nehmen sollte. Aber für das große Schlussduett zwischen Kalaf und Turandot, in dem sich die Wandlung der Prinzessin vollziehen und mit einem emphatischen Kuss der Liebenden besiegelt werden sollte, blieb Puccini keine Zeit mehr. Er hinterließ ein unvollendetes Werk, das trotz der musikalischen Vervollständigung durch Franco Alfano 1924 oder Luciano Berio 2002 rätselhaft bleibt.

Für dieses Rätsel eine Deutung zu finden, hat sich Huan-Hsiung Li, Mitbegründer und künstlerischer Leiter der „Creative Society“, einer der populärsten und innovativsten Theatergruppen Taiwans, vorgenommen. Er betrachtet Puccinis „Turandot“ aus dem Blickwinkel seiner eigenen kulturellen Herkunft und versteht die Oper als eine Parabel auf ein China, das die Wunden seiner wechselvollen Vergangenheit durch den Aufstieg zu einer beherrschenden Weltmacht zu überdecken sucht.

Dramma lirico in drei Akten

Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni nach der „Fiaba chinese teatrale tragicomica“ von Carlo Lucio Graf Gozzi und der deutschen Bearbeitung als „Turandot, Prinzessin von China. Ein tragikomisches Märchen“ von Friedrich von Schiller in der italienischen Übersetzung von Andrea Maffei

Aufführung der von Franco Alfano ergänzten Version

In Kooperation mit dem National Kaohsiung Center for the Arts (Weiwuying), Taiwan

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Dauer: ca. 2 ½ Stunden, eine Pause

Empfohlen ab 14 Jahren

Musikalische Leitung Wen-Pin Chien

Inszenierung Huan-Hsiung Li

Bühne Jo-Shan Liang

Kostüme Hsuan-Wu Lai

Video / Media Design Jun-Jieh Wang

Licht Volker Weinhart

Chorleitung Gerhard Michalski

Kinderchorleitung Sabina López Miguez

Turandot Linda Watson

Altoum Wolfgang Schmidt

Timur Günes Gürle

Kalaf Yonghoon Lee

Liù Anke Krabbe

Ping Dmitri Vargin

Pang Johannes Preißinger

Pong Luis Fernando Piedra

Mandarin Richard Šveda

Prinz von Persien Bryan Lopez Gonzalez

Tänzerin Yi-An Chen

Extrachor

Chor der Deutschen Oper am Rhein

Kinderchor

Akademie für Chor und Musiktheater

Düsseldorfer Symphoniker

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