Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Gioacchino Rossini, "Il Barbiere di Siviglia", Oper KölnGioacchino Rossini, "Il Barbiere di Siviglia", Oper KölnGioacchino Rossini, "Il...

Gioacchino Rossini, "Il Barbiere di Siviglia", Oper Köln

Unter dem Decknamen Lindoro hat der wohlhabende Graf Almaviva als vermeintlicher Student das Herz der schönen Rosina erobert. Doch gedenkt Doktor Bartolo, der eifersüchtige Vormund des Mädchens, sein Mündel selbst zu ehelichen, und versucht daher, alle Verehrer von ihr fernzuhalten. Zum Glück steht ›Lindoro‹ der gewiefte Barbier Figaro zur Seite, der – mehr oder weniger raffiniert – eine ganze Reihe von Verwicklungen und Maskeraden einfädelt.

Copyright: Paul Leclaire

Mit »Il barbiere di Siviglia« schuf der erst 23-jährige Rossini innerhalb von nur drei Wochen ein geistreiches, prickelnd-feuriges und pulsierendes Meisterwerk ganz im Sinne der italienischen Opera buffa, in dem wie so oft der genarrte Alte das Nachsehen hat. Als Vorlage dazu diente ihm das Schauspiel »La Précaution inutile ou le Barbier de Séville« des französischen Dichters, Geheimagenten und Waffenschmugglers Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais aus dem Jahr 1772, das die Vorgeschichte zu Mozarts »Le nozze di Figaro« erzählt.

Rossinis humorvoll gezeichnete Charaktere, die brillanten Solopartien, mitreißenden Melodien und temporeichen Ensembles kommen in Ruth Berghaus’ zeitloser und legendärer Inszenierung aus dem Jahr 1968 mit dem genial-einfachen Bühnenbild des jungen Achim Freyer voll zur Geltung: Sie strotzt nur so vor Lebendigkeit und Situationskomik und hat auch nach über 350 Berliner Aufführungen nichts an jugendlicher Frische und vitaler Fröhlichkeit eingebüßt.

 An der Oper Köln im StaatenHaus ist diese immer noch wie funkel-nagelneu wirkende, dem Theaterstil der commedia dell’arte verpflichtete ›Kult-Inszenierung‹ nun erstmals in der Geschichte dieser Produktion außerhalb Berlins zu erleben.

Komische Oper in zwei Akten
Libretto von Cesare Sterbini nach der Komödie
»Le barbier de Séville ou La précaution inutile« von
Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais
Musik von Gioacchino Rossini (1792 – 1868)
Übernahme einer Produktion der Staatsoper Unter den Linden Berlin

Musikalische Leitung George Petrou
Inszenierung Ruth Berghaus †  
Szenische Einstudierung Katharina Lang  
Bühne & Kostüme Achim Freyer  
Chorleitung Rustam Samedov

Graf Almaviva
Alasdair Kent
Doktor Bartolo
Enrico Marabelli / Renato Girolami
Rosina
Adriana Bastidas-Gamboa
Don Basilio
Bjarni Thor Kristinsson
Berta
Claudia Rohrbach
Figaro
Wolfgang Stefan Schwaiger
Fiorillo
David Howes
Ambrogio
Florian Eckhardt
Offizier
Valmar Saar

Chor
Chor der Oper Köln
Orchester
Gürzenich-Orchester Köln

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER DER HEKTISCHEN STADT -- Festspiel-Finale "Strawinsky in Paris" bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

In der rasanten Choreografie von Jeroen Verbruggen zur Musik "An American in Paris" von George Gershwin sowie zu Aaron Coplands Musik mit Auszügen aus der "Billy the Kid"-Suite gewinnen die Straßen…

Von: ALEXANDER WALTHER

FRAGE NACH DEN LETZTEN DINGEN -- "Parsifal" von Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen

Das Zauberweib Kundry steht in jedem Fall im Mittelpunkt von Jay Scheibs Inszenierung. Es ist auch eine Vorstellung der Hexe aus männlicher Perspektive. Kundrys Erscheinung wandelt sich hier immer…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche