Priester treiben zum Krieg, Radames wird zum Heerführer ernannt und kehrt im Triumph als Sieger zurück. Unter den äthiopischen Kriegsgefangenen befindet sich auch Aidas Vater Amonasro. Und fur Amonasro ist der Krieg noch nicht zu Ende…
Der Konflikt zweier Völker, verwoben mit einer Dreiecksgeschichte, die in ihrer politischen und privaten Verwicklung in die Katastrophe führen muss. AIDA ist als Werk zum Inbegriff von Oper schlechthin geworden. Eine Oper, die sich auszeichnet durch die beeindruckende Kongruenz von Musik und Wort, durch ihre immense Ausdrucksspanne zwischen zarter Innigkeit und strenger Monumentalität. Das Gerücht, AIDA sei ein Auftragswerk zur Eröffnung des Suezkanals, hat sich – bis heute – hartnäckig gehalten. Tatsächlich hat Verdi überhaupt erst angefangen, sich intensiv mit dem Stoff des renommierten Ägyptologen August Edouard Mariette, Leiter der ägyptischen Abteilung des Louvre, auseinanderzusetzen, als sowohl der Kanal als auch das Kairorer Opernhaus bereits eröffnet waren.
Der kenntnisreich erstellte Stoff, in dessen Mittelpunkt eine Liebesgeschichte steht, faszinierte Verdi sofort: ≫Die Musik braucht jugendliche Sinne, ungestümes Blut und die Fülle des Lebens.≪ All dies konnte er in der Vorlage finden. Es entstand eine große italienische Oper, die trotz monumentaler Tableaus à la Meyerbeer mit überbordendem musikalischem Prunk auf der Basis einer ausgefeilten Kontrastdramaturgie sehr klar gezeichnet und außerordentlich präzise konstruiert ist. Die dramatischen Situationen sind weniger auf ein groß angelegtes Bild ausgerichtet, sondern zielen vielmehr auf die emotionalen und psychischen Konflikte zwischen den Personen, auf politische und soziale Gesichtspunkte.
Im Zentrum steht die Liebe zwischen dem Ägypter Radames und der gefangenen äthiopischen Prinzessin Aida, die beide zwischen ihrer Liebe zueinander und zu ihrem jeweiligen Vaterland hin- und hergerissen werden. Thematisiert werden also archaische Affekte wie Liebe und Eifersucht, Patriotismus und Pflichtbewusstsein gegenüber der Gemeinschaft. Und immer wieder gelingt es Verdi, zwischen Monumentalität und Intimität zu vermitteln. Mit AIDA hat er ein Schaustück intimen und zugleich grandiosen Zuschnitts entworfen – ein reifes, kompaktes Werk, dessen Erfolg bis heute ungebrochen ist.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Will Humburg [16., 22.2. | 9., 15., 23.3. | 5., 29.6.] / Stefan Blunier / Johannes Pell
Inszenierung: Dietrich W. Hilsdorf
Bühnenbild: Dieter Richter
Kostüme: Renate Schmitzer
Licht: Thomas Roscher
Choreinstudierung: Volkmar Olbrich
Regieassistenz: Mark Daniel Hirsch
Musikalische Assistenz: Thomas Wise
Musikalische Einstudierung: Christopher Arpin, Christoper Sprenger, Carlos Vazquez, Thomas Wise
Inspizienz: Karsten Sandleben
Bühnenbildassistenz: Ansgar Baradoy
Kostümassistenz: Christine Meyer, Dieter Hauber
Regiehospitanz: Viktoria Knuth
Bühnenbildhospitanz: Katharina Wilting
Yannick-Muriel Noah Aida, äthiopische Prinzessin
George Oniani Radames, ägyptischer Feldherr
Tuija Knihtilä / Chariklia Mavropoulou Amneris, Tochter des Pharao
Mark Morouse Amonasro, König von Äthiopien und Vater der Aida
Rolf Broman Ramfis, Hohepriester
Priit Volmer König, Vater der Amneris
Johannes Mertes / Jón Rúnar Arason Ein Bote
Kathrin Leidig / Sonja Bük Eine Tempelsängerin
Rebecca Sophia Meyer, Anna Pavlova Tänzerinnen
Chor- und Extrachor des Theater Bonn
Statisterie des Theater Bonn
Beethoven Orchester Bonn