Philotas empfindet seine Lage als große Schande. Und dass er, der Gefangene, der kaum eine Wunde abbekommen hat, in einem komfortablen Zelt sitzt und eher bedient denn bewacht wird, macht die Sache nur noch schlimmer. Doch eine unkomplizierte Beendigung der Situation scheint in Sicht: Die Kampfgefährten von Philotas haben König Aridäus´ Sohn in ihre Gewalt gebracht, und nichts spricht gegen den Austausch der beiden Thronfolger. Für Philotas aber ist der Preis der eigenen Befreiung zu hoch. Er will seinen Vater nicht um das kostbare Pfand bringen. Er will ein Mann sein, ein Held. Philotas beschließt den Austausch zu verhindern, indem er seinem Leben ein Ende setzt. Lessing konfrontiert in seiner Tragödie, die er 1759 während des Siebenjährigen Krieges schrieb, Verantwortungsgefühl mit jugendlichem Ungestüm, Vernunft mit der Sehnsucht nach Ruhm und Ehre und zeigt mit der Titelfigur einen jungen Menschen, der nicht mehr Kind ist und schon Held sein will.
Lessing wurde 1729 als Sohn eines protestantischen Pfarrers geboren und studierte in Leipzig Theologie, Philosophie und Medizin. Anziehender als das Studium war für ihn zunächst allerdings die Theatergruppe der Neuberin, mit der er bald in engen Kontakt kam. 1752 schloss Lessing in Wittenberg sein Studium mit dem Magister der freien Künste ab und lebte in den folgenden Jahren als Schriftsteller und Journalist in Berlin. 1767 wurde er als Dramaturg an das neu gegründete Hamburgische Nationaltheater berufen. Nach dem Zusammenbruch der Bühne ging er 1770 als Bibliothekar nach Wolfenbüttel. Lessing starb 1781 in Braunschweig.
Inszenierung: Jasper Brandis
Bühne und Kostüme: Monika Maria Cleres
Mit: André Felgenhauer
Hannes Schäfer
Raik Singer
Martin Skoda
Vorstellungen in Neuss:
Sa 24.01.2009
So 25.01.2009 (14:00 - Theatersonntag, Schauspielhaus)
Sa 31.01.2009
Mi 04.02.2009
Do 05.02.2009
So 08.02.2009
Sa 14.02.2009
Mi 01.04.2009
Die Vorstellungen beginnen - wenn nicht anders angegeben - um 20:00 im Studio