Ausgerechnet der Ankläger entschließt sich, aus der fragwürdigen Mechanik seines gewohnten Lebens auszubrechen. Fortan folgt er der Legende des Grafen Öderland, zieht mit einer Axt in der Hand durch die Lande und tötet alle, die sich seinem Anspruch auf Freiheit entgegenstellen. Die Einzeltat des Staatsanwalts weitet sich zum allgemeinen Aufruhr aus. Hinter der Leitfigur des Grafen Öderland scharen sich immer mehr Anhänger. Die Rebellen übernehmen die Macht im Staat und die Demokratie
dankt nahezu geräuschlos ab.
Mit dem radikalen Freiheitsdrang beschreibt Frisch die Sehnsucht nach Ausbruch aus gesellschaftlichen Zwängen sowie eine wachsende Kritik an der bürgerlichen Ordnung, wie wir sie heute in der Generation „Wutbürger“ (Wort des Jahres 2010) kennen. Aktuell ist ebenfalls der gesellschaftliche Gegenentwurf: ein Bürgertum, für das Ruhe und Ordnung alles sind, egal von wem und mit welchen Mitteln sie hergestellt werden.
Max Frisch bezeichnete „Öderland“, das er zwischen 1946 und 1960 in verschiedenen Fassungen erstellte, als sein wichtigstes und geheimnisvollstes Theaterstück. Zu Max Frischs 100. Geburtstag bringt das Stadttheater Fürth eine Neuinszenierung von "Graf Öderland" in der Regie von Nilufar Münzing, die bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten mit der Händel-Oper „Acis und Galatea“ und der Uraufführung „Bahn frei!“ jeweils die Eröffnungsproduktion im Stadttheater Fürth auf die Bühne brachte.
Inszenierung Nilufar K. Münzing
Bühne Christiane Becker
Kostüme Uta Gruber-Ballehr
Musik Felix Leuschner
Dramaturgie Matthias Heilmann
Licht Sebastian Carol
Ton Alexander Sticht/Wolfgang Meyer
Regieassistenz/ Katharina Mayrhofer
Abendspielleitung
Inspizienz Uwe Stiller
Requisite Daniela Weigel
Kostümrealisierung Kaja Fröhlich-Buntsel &Anke Kreuzer-Scharnagl
Maske Nicole Zürner
Der Staatsanwalt Rolf Kindermann
Elsa, seine Gattin Marie-Louise Gutteck
Doktor Hahn Stefan Maaß
Hilde/Inge/Coco Eva-Maria Kapser
Der Mörder Klaus Michalski
Ein Wärter Peter Pruchniewitz
Der Vater Stefan Maaß
Die Mutter Marie-Louise Gutteck
Mario, ein Hellseher Oliver Fobe
Ein Concierge Frank Watzke
Ein Gendarm Peter Pruchniewitz
Der Fahrer Markus Schmädicke
Der Innenminister Oliver Fobe
Der Kommissar Frank Watzke
Der General Markus Schmädicke
Ein Sträfling Frank Watzke
Ein Student Klaus Michalski
Kulturträger 1 Peter Pruchniewitz
Kulturträger 2 Frank Watzke
Kellner Klaus Michalski
Der greise Staatspräsident Peter Pruchniewitz
Frau Hofmeier Marie-Louise Gutteck
Samstag,15./Sonntag, 16. Oktober 2011, jeweils 19.30 Uhr
Dienstag, 25. - Freitag, 28. Oktober, jeweils 19.30 Uhr
Produktion Stadttheater Fürth